Protest-Wirrwarr in Magdeburg: Wann streiken die Bauern nun?
Magdeburg - Nachdem der Landtag das für Samstag geplante Holocaust-Gedenken mit Blick auf eine Bauern-Demonstration abgesagt hat, haben die Landwirte ihren Protest auf Sonntag verschoben.
"Wir hatten niemals vor, in Konflikt mit der Gedenkstunde im Landtag zu kommen, da wir diese sehr respektieren", teilte der Bauernbund am Freitag in Magdeburg mit.
"Mit der Verschiebung unserer Veranstaltung wollen wir ein Zeichen setzen, die nun entstandene und von uns nicht verschuldete Brisanz aus der Situation zu nehmen."
Der Protest mit Landwirten aus mehreren Bundesländern solle nun am Sonntagnachmittag auf dem Domplatz in Magdeburg stattfinden.
Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (64, CDU) hatte am Vortag eine geplante zentrale Gedenkstunde zum nationalen Holocaustgedenktag abgesagt.
Hintergrund seien angemeldete Bauernproteste für diesen Samstag auf dem Domplatz vor dem Parlamentsgebäude, so die Landtagsverwaltung.
Ministerpräsident Haseloff sagt Auftritt vor Landwirten ab - trotz Verschiebung
Nach der Absage der zentralen Gedenkstunde wollte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (69, CDU) nicht wie geplant vor den Landwirten auftreten. Das Gedenken habe Priorität, sagte ein Regierungssprecher. Haseloff nehme deshalb nun am Samstag an einer Gedenkstunde in Wittenberg teil.
Auch nach der angekündigten Verschiebung blieb Haseloff bei seiner Entscheidung, nicht bei der Kundgebung der Landwirte aufzutreten.
Er biete den Bauern aber ein Gespräch in der Staatskanzlei an, um die Problemlagen zu erörtern, sagte ein Regierungssprecher.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa