Protest in Thüringen: "Wir gehen hier für das deutsche Volk auf die Straße"

Kaltensundheim/Andenhausen - Auch im Westen des Freistaats ging man am dritten Tag der Bauernprotest-Woche auf die Straßen. Bei den Protesten vertreten sind nicht nur Beschäftigte aus der Landwirtschaft!

Bei Kaltensundheim gingen am Mittwoch am dritten Tag in Folge Menschen auf die Straße.
Bei Kaltensundheim gingen am Mittwoch am dritten Tag in Folge Menschen auf die Straße.  © Carsten Jentzsch

Es ist kalt, bitterkalt an diesem Januar-Mittwoch, kurz vor Kaltensundheim, ein Ortsteil der Stadt Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Seit 5 Uhr harren hier Menschen aus Landwirtschaft, Transportgewerbe und diversen Gewerken aus.

Es ist der dritte Tag in Folge! Traktoren und ein Lkw mit Protest-Plakaten oder mit Banner stehen heute auf der B285. Auch auf der angrenzenden L1124 stehen Fahrzeuge. Der Verkehrsfluss ist dennoch gegeben.

"Wir wollen hier keine Leute verärgern", betont ein Teilnehmender, der namentlich nicht genannt werden möchte, im Gespräch vor Ort mit TAG24. Man wolle den Verkehr hier lediglich ein bisschen verlangsamen, damit man wahrgenommen werde.

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"Wir gehen hier für alle Arbeitnehmer, für das deutsche Volk, auf die Straße, damit die Bevölkerung wach wird. Es geht an unsere Geldbeutel", betont er. Es könne nicht funktionieren, dass immer nur Sachen "durchgewunken" und nicht "fürs Volk" umgesetzt werden, sagt er, als ein Auto hupend an uns vorbeifährt.

Neben Beschäftigten aus der Landwirtschaft sind bei den Protesten bei Kaltensundheim auch Menschen aus dem Transportgewerbe sowie aus diversen Gewerken vertreten. Zuspruch gibt es den Angaben nach auch aus dem Bereich der Pflege.
Neben Beschäftigten aus der Landwirtschaft sind bei den Protesten bei Kaltensundheim auch Menschen aus dem Transportgewerbe sowie aus diversen Gewerken vertreten. Zuspruch gibt es den Angaben nach auch aus dem Bereich der Pflege.  © Carsten Jentzsch

Teilnehmender: "Es ist noch kein Land in Sicht!"

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, aber es ist bitterkalt. An einer Feuertonne auf einer Verkehrsinsel halten sich Protest-Teilnehmende warm.
Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, aber es ist bitterkalt. An einer Feuertonne auf einer Verkehrsinsel halten sich Protest-Teilnehmende warm.  © Carsten Jentzsch

Wie ist denn eigentlich um den Zuspruch bestellt? In kleinen Teilen sei er da, aber es seien noch zu wenige, heißt es.

"Es gibt sehr viele verärgerte Mitbürger, warum auch immer", verrät er. Vielleicht gehe es denen noch zu gut, wird gemutmaßt. "Sie denken zwar immer, wir würden sie diskriminieren, aber wir wollen hier keinen diskriminieren, wir wollen hier darauf aufmerksam machen, dass es jeden etwas angeht, warum wir hier eigentlich auf der Straße sind", erklärt der Teilnehmende.

Bis voraussichtlich 18 Uhr werde man hier die Stellung halten. Es sei ja noch kein Land in Sicht. Man werde seine "Position" hier weiter vertreten, heißt es. Mit einer Feuertonne auf einer Verkehrsinsel hält man sich derweil warm.

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Teilweise würden Verkehrsteilnehmer auch anhalten und fragen, ob man irgendetwas brauche. Zudem werde man von hiesigen Firmen verpflegt, wird berichtet.

Bei Andenhausen in unmittelbarer Nähe zur thüringisch-hessischen Landesgrenze wurde der Verkehr blockiert.
Bei Andenhausen in unmittelbarer Nähe zur thüringisch-hessischen Landesgrenze wurde der Verkehr blockiert.  © privat

Protest an der Landesgrenze

Bei eisiger Kälte harrten am Mittwochmorgen auch Menschen bei Andenhausen (ebenfalls Ortsteil der Stadt Kaltennordheim) in unmittelbarer Nähe zur thüringisch-hessischen Landesgrenze aus. Dort hatte man eine Straße, die insbesondere für den Pendlerverkehr von Bedeutung ist, blockiert (TAG24 berichtete). Hier war es ebenfalls der dritte Tag in Folge!

Auch im benachbarten Wartburgkreis ist an diesem Mittwoch nach TAG24-Informationen noch etwas geplant. Zu Ort und Zeitpunkt gab es noch keine Angaben.

Titelfoto: Carsten Jentzsch

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