BUND Naturschutz: Bauern leiden unter unfairen Lebensmittelpreisen!

München - Die Bauern verschaffen ihrem Frust derzeit Luft. Zu niedrige Lebensmittelpreise und das Preisdiktat der Handelskonzerne sind nach Ansicht des BUND Naturschutz die Ursache für die Zukunftssorgen der Agrarwirte.

Richard Mergner (63) hat eine klare Meinung.
Richard Mergner (63) hat eine klare Meinung.  © Felix Hörhager/dpa

Die geplanten Streichungen der bislang gültigen Agrardieselsubventionen seien nicht das eigentliche Problem, erklärte der Vorsitzende des BUND Naturschutz Bayern, Richard Mergner (63), mit Blick auf die Großkundgebung von Landwirten in Berlin der Deutschen Presse-Agentur in München.

"Das System Landwirtschaft krankt vor allem an unfairen Preisen und der schlechten Marktstellung der Bauern gegenüber den Handelskonzernen", stellte Mergner im Gespräch deshalb heraus. Und weiter: "Die Probleme sind hausgemacht und daran hat speziell die CSU einen erheblichen Anteil".

Die CSU habe insgesamt 39 Jahre lang das Bundeslandwirtschaftsministerium innegehabt, zuletzt von 2005 bis 2018. "Das dramatische Bauernhofsterben wurde weder in Bayern noch bundesweit gestoppt", stellt der Vorsitzende klar. "Es ist unanständig, wenn sich nun ausgerechnet die CSU an die Spitze der Bauernproteste stellt."

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Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler) täte besser daran, an konstruktiven Lösungen mitzuwirken, "anstatt mit populistischen Sprüchen die Gesellschaft weiter zu spalten, um daraus politisches Kapital zu schlagen".

Die Bauern in Deutschland demonstrieren auch in Bayern.
Die Bauern in Deutschland demonstrieren auch in Bayern.  © Pia Bayer/dpa

Landwirte in Deutschland sehen wirtschaftliche Zukunft in Gefahr

Die Ampel-Koalition will die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel abbauen. Nach heftigen Protesten hält sie daran fest, aber soll die Subvention schrittweise abgeschmolzen werden. Auf die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft will die Ampel verzichten. Seit einigen Wochen gehen die Bauern deutschlandweit wegen der Pläne des Bundes auf die Straße.

Die Proteste der Bauern gegen die Kürzungspläne der Bundesregierung sollen ihren vorläufigen Höhepunkt jetzt mit der Demo in Berlin erleben. Die Landwirte sehen ihre wirtschaftliche Zukunft durch wegfallende Dieselvergünstigungen in Gefahr.

Die zuständigen Vorsitzenden der drei Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP im Bundestag luden die Spitzen der Landwirtschaftsverbände für den heutigen Montag zu einem Gespräch ein - in der Hoffnung auf einen Fortschritt.

Titelfoto: Pia Bayer/dpa

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