Haben Bauern-Proteste in Sachsen etwas gebracht? Vereinschef rechnet ab!
Bischofswerda - Der vergangene Winter war geprägt von Bauernprotesten. Mit ihren Traktoren blockierten Landwirte zahlreiche Straßen und Autobahnzufahrten. Das Aufsehen war groß, doch was hat es letztlich gebracht? Der Chef des sächsischen Vereins "Land schafft Verbindung" (LSV) bezieht Stellung!
Im Interview mit dem "MDR" blickt Mike Krause (53) auf die große, in teilen ausgeartete, Demo-Welle zurück. Der Landwirt führt selbst einen Betrieb nahe Bischofswerda in der Oberlausitz.
Angesprochen auf die Frage, was die Bauern mit ihren Protesten wirklich bewirkt haben, sagt er: "Wenig, wenn man es an etwas Greifbarem messen will."
Dennoch gäbe es zwei kleine Erfolgsmeldungen: "Wir haben zum Beispiel erreicht, dass die Kfz-Steuerbefreiung für unsere Fahrzeuge bleibt. Und die Agrardiesel-Vergütung wird jetzt schrittweise abgeschmolzen."
Dies sei zwar auch nicht in Ordnung, aber immerhin ein minimales Zugeständnis. "Die echten Probleme werden ignoriert", gibt der 53-Jährige zu Bedenken.
So brauche es vor allem Planungssicherheit mit verlässlichen Rahmenbedingungen sowie Bürokratie-Abbau. "Viele Landwirte wissen nicht, wie es weitergehen soll."
Aber: "Meine Berufskollegen und ich haben den Eindruck, dass die Wertschätzung der Arbeit der Bauern in der Bevölkerung besser geworden ist. Man hört viel Zuspruch", so Krause abschließend.
Titelfoto: Montage: Roland Halkasch, Eric Münch