Wasser unter Strom: 24-Jähriger stirbt bei tragischem Badeunfall
Atlanta (USA) - Der 24-jährige Thomas Shepard Milner wollte sich am vergangenen Donnerstag sich bei den sommerlichen Temperaturen von mehr als 30 Grad eine Abkühlung im See Lanier bei Atlanta verschaffen. Was er nicht ahnte: Das Wasser stand unter Strom.
Es ist ein tragischer Badeunfall, den niemand so recht erklären kann. Vergangenen Donnerstag verstarb Shepard Milner, nachdem er einen Elektroschock erlitten hatte. Dabei wollte er nur eine Runde im Lanier See im US-Bundesstaat Georgia schwimmen.
Wie das Newsportal Atlanta News First (ANF) berichtete, sprang Milner von der Anlegestelle des Hauses seiner Familie ins Wasser. Ein Freund der Familie hörte seine Schreie um Hilfe und versuchte ihn mit einer Leiter aus dem See zu holen - vergebens.
Nachbarn fuhren mit einem Boot hinaus um den jungen Mann, der im Wasser um sein Leben kämpfte, herauszuziehen - einer von ihnen sprang in den See und spürte ein "brennendes Gefühl", das er als elektrischen Schlag erkannte.
Geistesgegenwärtig schwamm der Samariter zum Ufer, um den dortigen Stromkasten abzuschalten. Anschließend zog er Milner aus dem Wasser. Doch da war es bereits zu spät.
"Geistersee" von Atlanta fordert erneut Opfer
Trotz Wiederbelebungsmaßnahmen am Ufer starb der 24-Jährige am nächsten Tag im Krankenhaus.
Milners Mutter Martha sagte gegenüber ANF ihr Sohn sei sanft und freundlich gewesen und dass er den See liebte.
Sie gab ebenfalls an, dass die Anlegestelle keine drei Jahre alt sei und von einem zugelassenem Elektriker mit Strom versorgt wurde. Das Grundstück am See sei schon mehr als 60 Jahre im Besitz der Familie, derartige Unfälle habe es noch nie gegeben.
Chris Morris, ein am Lanier See ansässiger Bootsfahrer, drückte seine Trauer um Shepard Milner aus und sagte: "Es ist ein schrecklicher Unfall."
Es ist unklar, weshalb der See unter Strom stand. Dazu wird derzeit noch ermittelt.
Lanier entstand aus einem alten Tal, das in den 1950ern geflutet wurde. Am Grund des Sees befinden sich noch die Reste kleiner Ortschaften und ein Friedhof, was ihm den Beinamen "Geistersee" und etliche gruselige Legenden einbrachte. Seit 1994 sind mindestens 200 Menschen bei Schwimm- und Bootsunfällen in dem See nördlich von Atlanta ums Leben gekommen.
Titelfoto: Moses Robinson / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP