Mutter muss sechs Wochen lang totes Baby im Bauch tragen: Der Grund ist tragisch
Wrexham (Wales) - Laura Pridding (30) war voller Freude, als sie erfuhr, dass sie mit eineiigen Zwillingen schwanger ist. Doch nur kurze Zeit später die Schock-Diagnose: Die Ungeborenen leiden am sogenannten Zwillings-Transfusions-Syndrom.
Dabei können abnorme Gefäßverbindungen beim Mutterkuchen auftreten, die eine gefährliche Blutverschiebung von einem Fötus zum anderen verursachen. Wird das Syndrom nicht rechtzeitig behandelt, besteht das Risiko, dass beide Babys noch vor der Entbindung schwer erkranken oder gar sterben.
Laura, die sich gerade mal in der 15. Schwangerschaftswoche befand, und ihrem Partner Ali Davies wurde gesagt, dass sich der Zustand der Kinder dramatisch verschlechtern könne, wenn nicht sofort eine spezielle Laserbehandlung angewendet werden würde.
"Bei dem Eingriff wurden alle Arterien, die die Jungen gemeinsam hatten, gelasert, sodass beide eine eigene Blutversorgung haben", so die Waliserin gegenüber der Daily Mail.
Obwohl die Operation in der 16. Schwangerschaftswoche bei Laura gut verlief, hatte sie das Gefühl, dass beide Jungen nicht mehr so aktiv waren. Und ihr Gefühl sollte sie nicht täuschen. Fünf Wochen später teilten Ärzte der 30-Jährigen mit, dass einer der Zwillinge, welcher Henry heißen sollte, verstorben war.
"Die Ärztin drehte sich zu mir um, nachdem sie aufmerksam auf den Bildschirm geschaut hatte, und ich wusste einfach, dass meine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden waren", erinnert sich Laura.
Mutter gedenkt ihres verstorbenen Sohnes Henry
Baby George ist heute sieben Monate alt
Doch die dreifache Mutter musste Henry für ihren anderen Sohn George bis zur Geburt im Bauch tragen - ganze sechs Wochen lang. Nur so bestand die Möglichkeit der Rettung des noch lebenden Ungeborenen. "Ich weiß noch, wie ich dachte: 'Wie soll ich auf die Straße gehen, wenn ich weiß, dass ich zwei Babys in mir trage und eines verloren habe?'", so Laura.
Im Januar 2023 war es dann soweit: Die Zwillinge kamen per Kaiserschnitt zur Welt. George überlebte, wog jedoch nur 900 Gramm. Zehn Wochen musste das Baby im Krankenhaus bleiben, bis es endlich nach Hause konnte.
Noch heute gedenkt Laura in einem emotionalen Facebook-Beitrag an ihren Henry: "Ein ganzes Jahr ist es her, seit die Welt aufgehört hat sich zu bewegen. Wir kommen nicht darüber hinweg, wir lernen damit zu leben und teilen deine Erinnerung überall wohin wir gehen."
George dagegen geht es gut, er ist heute sieben Monate alt. "Er lächelt immer und ist ein so glückliches Baby. Ich bin so dankbar, aber ich denke die ganze Zeit an Henry. [...] Wir lieben ihn, aber egal was passiert, ich werde immer eine Mutter von Zwillingsjungen sein", erklärt die stolze Mutter.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Facebook/Laura Pridding