Leiche von Neugeborenem in Kleidercontainer der Caritas entdeckt
Mailand (Italien) - Ein totes Neugeborenes wurde in einem Kleidercontainer der Caritas im Mailänder Stadtviertel Città Studi gefunden. Offenbar hatte es nur kurze Zeit gelebt.
Die Leiche des Babys wurde am Freitagabend von einem Anwohner des Viertels entdeckt. Wie die italienische Tageszeitung Corriere Della Sera berichtet, sah der Mann eine kleine Hand aus einem Bündel herausragen, das auf dem Drehmechanismus des Containers lag, der es ermöglicht, dass Kleidung in die Tonne fällt.
Es soll allerdings so abgelegt worden sein, dass vermeiden werden sollte, dass der kleine Körper hineinfallen könnte.
Der Zeuge alarmierte sofort den Notruf und bat um das Eingreifen der Polizei.
Eine erste rechtsmedizinische Untersuchung ergab demnach keine Anzeichen von Gewalt. Ob das Mädchen noch lebte oder bereits tot war, als es zurückgelassen wurde, wird derzeit untersucht.
Nach ersten Informationen wurde der Säugling wenige Stunden nach der Geburt zurückgelassen. Die Nabelschnur sei ohne medizinische Hilfe durchtrennt worden, was auf eine Geburt außerhalb einer klinischen Einrichtung deute.
Derzeit werde Filmmaterial aus Überwachungskameras in der Umgebung und von mehreren Krankenhäusern ausgewertet. Die Ermittler hoffen, dass dort möglicherweise Frauen mit Problemen im Zusammenhang mit Hausgeburten zu sehen sind.
Ermittler fahnden nach der Mutter
Nach Angaben der Ermittler war die Kinderleiche in ein rotes Fleece-Sweatshirt gehüllt. Sie sei auch noch mit Blut und Plazenta beschmiert gewesen - ein Zeichen dafür, dass die Geburt erst einige Stunden, wenn nicht Minuten zurücklag. Ermittler der Polizei sowie der zuständige Staatsanwalt arbeiten daran, herauszufinden, wer die Mutter ist und wo sie lebt.
Ein Verdacht ist, dass es sich um eine obdachlose Frau handeln könnte, die in ihrer Not und Verzweiflung ihr Kind auf diese Weise hinterließ.
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