Frau wünscht sich ein Baby: Gynäkologe schwängert sie mit seinem eigenen Sperma
Idaho (USA) - In den USA wurde ein Gynäkologe verklagt, weil er vor 34 Jahren sein Sperma verwendet hatte, um einer Frau aus dem US-Bundesstaat Idaho im Rahmen einer künstlichen Befruchtung zu einer Schwangerschaft zu verhelfen, was auch gelang. Allerdings war das SO nicht geplant.
Um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen, suchte Sharon Hayes 1989 Hilfe bei dem Frauenarzt und Geburtshelfer Dr. David R. Claypool. Wie die New York Post berichtet, hatten die inzwischen 67-Jährige und ihr damaliger Ehemann zuvor erfahren, dass sie auf natürliche Weise keine Kinder bekommen würden.
Aus diesem Grund wollte Hayes versuchen, mit Hilfe einer Fruchtbarkeits-Behandlung schwanger zu werden. Das gehe aus einer Zivilklage hervor, die in der vergangenen Woche bei einem Gericht im US-Bundesstaates Washington eingereicht wurde.
Der heute 81-jährige Claypool habe damals für jeden Vorgang der künstlichen Befruchtung jeweils 100 Dollar verlangt. Es seien mehrere Termine nötig gewesen, damit die Frau doch noch schwanger wurde.
Mit dem Geld sollten die Spender entschädigt werden, behauptete der Arzt. Die passenden Kandidaten seien dann angeblich aus einem Pool ausgewählt worden. Hayes habe vorher nur angeben müssen, welche Merkmale etwa in Bezug auf die Augen- und Haarfarbe ihr wichtig waren.
Die anonymen Spender seien unter anderem Medizinstudenten gewesen, die angeblich Hayes' Ehemann ähnelten, habe der Mediziner vor mehr als 30 Jahren beteuert. Doch das war alles gelogen!
Der Schwindel fliegt auf
Hayes gab zu, dass sie sich damals in der Nähe des Arztes hin und wieder "unwohl gefühlt" habe. Doch um sich ihren Wunsch, ein Baby zu bekommen, zu erfüllen, habe sie die Bedenken beiseite geschoben und sich für sechs Monate bei Claypool in Behandlung begeben.
Mit Erfolg! Sharon Hayes wurde schwanger und bekam eine Tochter. Allerdings nicht von einem anonymen Spender.
Weil Hayes' mittlerweile 34-jährige Tochter Brianna eine Reihe schwerer gesundheitlicher Probleme hatte, die sich familiär nicht erklären ließen, versuchte Sharon Hayes, Claypool ausfindig zu machen. Sie wollte von ihm medizinische Informationen über den Spender erhalten.
Doch Claypool war nicht zu finden. Also nutzte Brianna im vergangenen Jahr im Internet eine Genealogie-Plattform, um mehr über ihre Abstammung zu erfahren. So habe die Familie schließlich erfahren, dass der Spenderprozess 1989 alles andere als anonym ablief.
Wie sich herausstellte, ist Briannas leiblicher Vater Dr. Claypool und sie hat mindestens 16 Halbgeschwister.
Hayes zeigte Claypool unter anderem wegen Betruges an und weil er Bargeld für sein eigenes Sperma verlangt hatte, während er behauptete, es sei das eines Spenders. Die Klägerin forderte Schadensersatz.
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