Eltern am Boden zerstört: Tochter kommt komplett ohne Augen auf die Welt
Poplar Bluff (Missouri) - Als die kleine Wrenley auf die Welt kam und ihre Augen nicht öffnen wollte, ahnten ihre Eltern noch nicht, welche schreckliche Diagnose ihre Familie erwarten würde.
Taylor Ice aus Poplar Bluff hatte eine völlig unauffällige Schwangerschaft. Neben den normalen Untersuchungen ließ die US-Amerikanerin auch einen 3-D-Ultraschall und einen Gentest vornehmen, die beide völlig normal ausfielen.
"Mir wurde versichert, dass ich ein gesundes Baby habe", erinnert sich Taylor. "Als Wrenley geboren wurde, bemerkten wir, dass sie ihre Augen nicht öffnete."
Sofort machten die Eltern des kleinen Mädchens eine Krankenschwester auf den ungewöhnlichen Fakt aufmerksam. "Sie sagte mir, dass ihre Augenlider klein aussahen und dass der Kinderarzt morgen früh einen Blick darauf werfen würde."
Die Stunden bis zu diesem Termin müssen sich für Taylor und ihren Mann Robert endlos lange angefühlt haben. Als der diensthabende Kinderarzt Wrenley am nächsten Tag untersuchte, stellte er eine schockierende Diagnose:
"Er überbrachte uns die herzzerreißende Nachricht, dass sie keine Augen hatte", schreibt die junge Mutter auf einer GoFundMe-Seite, die sie für ihre Tochter eingerichtet hat. "Mein Mann und ich waren am Boden zerstört bei dem Gedanken, dass unser Kind blind sein könnte."
Wrenley und ihre Eltern wurde an ein spezielles Kinderkrankenhaus in St. Louis überwiesen, wo das Baby neun Tage lang auf der neonatologischen Intensivstation bleiben musste. "Während dieser Zeit wurde Wrenley in den Bereichen Neurologie, Endokrinologie, Augenheilkunde, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Genetik, Ergotherapie und Sprachtherapie untersucht."
Bisher keine Heilungsmöglichkeiten bekannt
Die Ärzte stellten fest, dass der Säugling kein Augengewebe hat, was als Anophthalmie bezeichnet wird. Im Körper des Mädchens wurde zum einen kein Sehnerv entwickelt und zum anderen kein Cortisol produziert.
"Die Gentests zeigten, dass Wrenley eine sogenannte Haploinsuffizienz von PRR12 hatte", so ihre Mutter. Weltweit sind nur 24 Fälle dieser Krankheit bekannt. Aus diesem Grund ist das Leiden wenig erforscht und es gibt noch keine Heilungsmöglichkeiten.
Dr. Nate Jensen, ein Genetiker im Kinderkrankenhaus, erklärt laut News.com.au, dass bei anderen Betroffen auch nur ein Auge betroffen sein kann. "Es kann völlig fehlen, wie in Wrenleys Fall, oder es ist einfach kleiner."
Da die Erkrankung völlig zufällig auftritt, müssen sich Robert und Taylor keine Vorwürfe machen, irgendetwas falsch gemacht zu haben. "Es gibt nichts, war Wrenleys Mutter oder Vater getan hat, um dies zu verursachen. Es gibt auch nichts, was man hätte tun können, um es zu verhindern", meint Jensen.
Wrenley steht jetzt eine Operation bevor, bei der dem Baby Augenprothesen eingesetzt werden. Die soll das Wachstum von Knochen und Weichgewebe um ihre Augenhöhle herum unterstützen.
Familie sammelt Spenden
Um die komplizierten Eingriffe, Behandlungen und Anfahrtskosten in das 480 Kilometer weit entfernte Kinderkrankenhaus zu bezahlen, hat Taylor eine Spendenseite eingerichtet.
Ob Wrenley irgendwann die Möglichkeit hat zu sehen, bleibt unklar. Bei einem seltenen Fall von Anophthalmie wuchsen bei einem Jungen, der ebenfalls ohne Augen geboren wurde, acht Monate nach seiner Geburt plötzlich Augäpfel.
Titelfoto: Bildmontage/Screenshot/Facebook/Taylor Ice, Screenshot/gofundme.com/f/support-for-wrenley