Baby kommt mit fürchterlich geschwollenem Kopf zur Welt
Liversedge (Großbritannien) - Die Geschichte des kleinen Lorenzo ist mitreißend. Als bei dem Baby in der 20. Schwangerschaftswoche eine schwere Erkrankung festgestellt wurde, schlugen die Ärzte eine Abtreibung vor. Doch bis heute lebt er.
Die Vorfreude auf das gemeinsame Kind war bei Fernando Pontone und Nichaela Lewis groß. Nachdem zunächst alles glatt lief, folgte in der 20. Schwangerschaftswoche der Schock.
Während einer Routineuntersuchung wurde bei dem ungeborenen Kind eine Wasseransammlung im Kopf festgestellt, die zur Ruptur von Teilen des Gehirns geführt hatte.
Gegenüber ExaminerLive erinnert sich Nichaela: "Der Arzt sagte, es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Kind tot geboren wird oder taub ist, Anfälle hat oder sich nicht bewegen kann."
Ziemlich unverblümt sprach der Mediziner deshalb von der Möglichkeit, die Schwangerschaft an dieser Stelle abzubrechen:
"Für mich klang es zunächst danach, dass wir abtreiben werden. Wir haben ein paar Tage darüber gesprochen. Es wurde viel geweint. Am Ende hielten wir es einfach nicht für fair. Er war auf halbem Weg geboren zu werden, hatte Arme, Beine und ein Gesicht", so der Vater.
Bei einem späteren MRT wurde zudem noch eine Zyste in Mitten des Gehirns gefunden, doch die werdenden Eltern hielten zu ihrem Kind.
Lorenzo kam ohne Anus auf die Welt
Am 8. Januar wurde Baby Lorenzo dann schließlich per Kaiserschnitt zur Welt gebracht:
"Sie nahmen ihn und brachten ihn zu diesem kleinen Tisch und es dauerte ein paar Minuten, bis sie ihn zu uns brachten. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis wir ihn weinen hörten und die Freudentränen kamen."
Doch als ob der kleine Junge nicht schon genügend gesundheitliche Probleme hätte, stellten die Ärzte zusätzlich fest, dass er keinen Anus besitzt.
So musste er sich bereits wenige Stunden nach seiner Geburt einer OP unterziehen, bei der die Ärzte einen künstlichen Darmausgang legten.
Wenige Tage später folgte dann eine vierstündige Gehirnoperation. Diesen Tag bezeichnet Fernando als schlimmsten seines Lebens:
"Wir sind einfach in Leeds (Ort der OP) herumgelaufen. Wir haben einen Kaffee bestellt und konnten ihn nicht trinken. Als wir den Anruf bekamen, dass er in Ordnung ist, rannten wir zurück."
Bis heute wachen die Eltern immer abwechselnd am Bett von Lorenzo. Auch wenn es hart ist, gibt es doch kleine Glücksmomente: "Er mag es, wenn sein Gesicht gestreichelt wird und manchmal lacht er."
Seit der Geburt hat das Baby keine Anfälle mehr und kann alleine Atmen
Was die Prognosen der Ärzte angeht, haben sich viele als falsch erwiesen: "Sie sagten, er könnte nicht alleine atmen, sie sagten, er hätte Anfälle. Er hat seit seiner Geburt keine Anfälle gehabt." Zudem denken die Eltern, dass er sowohl hören als auch sehen kann.
Um die Kosten einiger Anschaffungen zu decken, hat die Familie jetzt eine GoFundMe-Seite eingerichtet. Wenn das Ziel von 1500 Pfund (1766 Euro) erreicht ist, wird das restliche Geld gespendet.
Titelfoto: Screenshot/GoFundMe