Ärzte rieten Mutter fünfmal, ihre Schwangerschaft abzubrechen: Baby wird "ohne Gehirn" geboren
London/ Canberra (Australien) - Ein Kind abzutreiben, ist keine leichte Entscheidung. Oft fühlen sich Eltern einfach noch nicht bereit für ein Kind; befürchten, dass das Geld nicht reicht oder wollen es nicht allein großziehen. Was tut man aber, wenn man unbedingt das Baby möchte, die Ärzte aber selbst mehrmals anraten, die Schwangerschaft zu beenden?
Hätte Shelley einst auf die Mediziner gehört, wäre Noah Wall niemals zur Welt gekommen. Der Junge wurde vor etwa sechs Jahren mit nur zwei Prozent seines Gehirns geboren, Ärzte dachten, es wäre überhaupt keins vorhanden.
Als man diesen Umstand bei den Kontrolluntersuchungen während der Schwangerschaft entdeckte, rieten Ärzte der Australierin und ihrem Mann Rob insgesamt fünfmal abzutreiben.
Dem Paar wurde zudem mitgeteilt, dass ihr Sohn überhaupt keine Überlebenschance hätte, litt er doch außerdem noch unter einer Spina bifida, einer Neuralrohrfehlbildung, auch bekannt als sogenannter "offener Rücken".
Doch Shelley und Rob blieben mutig und ließen die Schwangerschaft trotz aller Risiken weiter laufen. "Wir wollten Noah die Chance auf das Leben geben", erklärt sein Papa.
Und ihr unvorstellbarer Mut und ihre Liebe zum ungeborenen Kind sollten sich auszahlen, denn Noah übertraf alle Erwartungen.
Für Ärzte ist der heute Sechsjährige ein absolutes Wunder.
Noah wurde am 11.11 um 11 Uhr geboren. Dieser Moment war für alle Anwesenden nervenzerreißend.
"Wir warteten mit angehaltenem Atem und sie haben eine 'Nicht wiederbeleben'-Notiz an ihn dran gemacht", erinnert sich die dreifache Mutter laut The Sun.
Aber der kleine Junge wollte leben - wenn auch nur mit zwei Prozent seines Gehirns.
Nach seiner Geburt setzten seine Eltern alles daran, die Entwicklung seines restlichen Gehirns zu unterstützen. Dafür brachten sie ihn zu einem "radikalen" Gehirn-Trainingszentrum nach Australien.
Die dortige Behandlung wird "Neurophysik" genannt und bezeichnet einen Mix aus Physiotherapie und kognitiven Übungen.
Normalerweise sind Kinder aufgrund der kognitiven Aspekte von dieser Therapie ausgeschlossen. Doch Shelley und Bob konnten die Ärzte überzeugen, Noah zumindest darauf vorzubereiten, bis er alt genug ist, sie in Anspruch nehmen zu können.
Als der Junge drei Jahre alt war, zeigte ein Kopf-Scan etwas, was für Mediziner noch immer verblüffend ist: Im Gegensatz zum ersten Scan zeigte der neueste plötzlich 80 Prozent Hirnmasse in Noahs Kopf.
Mittlerweile hat er das Alter von sechs Jahren erreicht. Ärzte hatten seinen Eltern gesagt, dass ihr Sohn schwer geistig behindert sein würde und weder sprechen, hören oder essen könne... Noah hat all dies gelernt.
Und er kann auch schon ohne Hilfe sitzen und sogar surfen! Sein nächstes Ziel ist es, laufen zu lernen und bald Ski fahren zu können.