Baby bei klirrender Kälte neben Mülltonne gefunden

Villanova (Italien) - Das Schicksal von Baby Lorenzo berührt die Italiener! Das Neugeborene wurde am vergangenen Samstag neben einer Mülltonne alleine zurückgelassen – und wenig später auf wundersame Weise gerettet.

Der italienische Politiker Alberto Cirio (51) besuchte Baby Lorenzo im Krankenhaus und versicherte, dass das Kind nicht allein gelassen werde.
Der italienische Politiker Alberto Cirio (51) besuchte Baby Lorenzo im Krankenhaus und versicherte, dass das Kind nicht allein gelassen werde.  © Screenshot Facebook/Alberto Cirio

Paolo Laforet fand den kleinen Jungen, der in eine Plastiktüte gewickelt war, gegen 18.30 Uhr neben einer Mülltonne vor seinem Haus in dem kleinen Dorf Villanova, rund 30 Kilometer von Turin.

"Es ist wirklich unglaublich, was passiert ist", habe der 49-jährige Arbeiter gesagt, als er gemeinsam mit seinem Sohn Casey nach draußen ging und dann auf den Müllbehälter blickte. Offenbar hatte jemand erst kurz zuvor das erst wenige Stunden alte Kind ausgesetzt und nun schrie es mitten in der Nacht, berichtet La Stampa.

"Ich weiß nicht, wer der herzlose Mensch sein könnte, der ihn hier wirklich zurückgelassen hat. Aber ich bin froh, dass ich ihn retten konnte und dass er nun Hilfe bekommt", sagte der Mann.

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"Wir haben ihn sofort ins Hause gebracht", fügte Laforet hinzu. "Wir legten ihn in Decken und wärmten ihn auf, weil ihm kalt war."

Das 3,3 Kilogramm schwere Baby wurde in ein Krankenhaus gebracht und liege derzeit noch in einem Inkubator. Sein Zustand sei stabil.

Laut Torino Today habe ein Arzt inzwischen bestätigt, dass zwischen dem Aussetzen des Säuglings und seiner Entdeckung glücklicherweise nicht viel Zeit vergangen sei, weshalb er wohl keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme habe.

Ändert die leibliche Mutter ihre Meinung?

Paolo Laforet erklärte sich sofort bereit, den das winzige Wesen bei sich aufzunehmen, berichtet La Repubblica. Doch der Kleine wird vom Gericht nach dem für diese Fälle festgelegten Verfahren einem der rund 500 Paare, die im Jahr 2023 einen Antrag gestellt haben, zur Adoption freigegeben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft solle der Junge so schnell wie möglich in eine Familie kommen.

Auch die leibliche Mutter von Lorenzo, wie das Kind inzwischen genannt wird, hat noch ein paar Tage lang die Möglichkeit, ihre Meinung zu ändern und ihren Sohn wieder zu sich zu nehmen. Ob sie wirklich der leibliche Elternteil ist, entscheidet dann ein DNA-Test.

Weil die Frau sich bislang nicht gemeldet habe, sind auch ihre Gründe, die zu dieser grausamen Entscheidung geführt haben, derzeit nicht bekannt.

Politiker: "Das Kind wird nicht alleine gelassen"

Der italienische Politiker Alberto Cirio (51), der seit 2019 amtierender Präsident der Region Piemont ist, teilte auf Facebook ein Foto von sich und Baby Lorenzo. Dazu schrieb er, dass er "neben dem kleinen Lorenzo" steht, "dem Kind, das auf wundersame Weise gerettet wurde".

Er versicherte, dass Lorenzo "ein sehr gesundes Kind" ist und nicht alleine gelassen wird.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot Facebook/Alberto Cirio

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