"Er hat nicht 'Bitte' gesagt": Familienvater schlägt Busfahrer mit Feuerlöscher nieder

San Bernardo (Chile) - Unschöne Szenen in Chile! Weil sich ein Mann nicht an einem höflichen Umgangston beteiligen wollte, rastete dieser völlig aus. Ein blutiges Gesicht und ein traumatisierter Busfahrer sind das erschütternde Ergebnis.

Mit solch einem Bus verrichtet Seaborn Danty (35) normalerweise störungsfrei seinen Dienst.
Mit solch einem Bus verrichtet Seaborn Danty (35) normalerweise störungsfrei seinen Dienst.  © 123RF/artzzz

Seaborn Danty (35) ist ein erfahrener Busfahrer in der Gemeinde San Bernardo (Chile). Seit Jahren bringt der Held der Arbeit zuverlässig zufriedene Fahrgäste an ihr Ziel!

Doch dem 35-Jährigen ist ein höflicher Umgangston wichtig. Ein Passagier forderte am Montag Danty auf, die mittlere Tür des Omnibusses zu öffnen, da er mit seiner Frau und dem Kinderwagen unterwegs war.

Im Busbetrieb Dantys ist es üblich, dass immer an der Fahrertür eingestiegen wird, damit der Fahrer auch die Fahrausweise auf ihre Gültigkeit überprüfen kann.

Frühgeburt in Frankreich entführt: Polizei findet Baby in Niederlande
Aus aller Welt Frühgeburt in Frankreich entführt: Polizei findet Baby in Niederlande

Erfahrene Nutzer des öffentlichen Nahverkehrssystems wissen, dass man mit einem Kinderwagen nicht durch die vordere Tür des Busses kommt! Die Forderung des Mannes, die mittlere Tür zu öffnen, war also berechtigt und notwendig.

Danty kam dem aber nicht sofort nach. "Ich sagte ihm, dass er die Dinge mit 'Bitte' erfragen sollte", erzählte der Freund Knigges der chilenischen Zeitung "La Cuarta", weil ihm der Ton des Passagiers zu "herrisch" war.

Doch der Passagier kam dem nicht nach.

Seaborn Danty besteht auf Höflichkeiten

Seaborn Dantys (35, r.) Gesicht ist voller Blut. Sein Passagier zeigte dem Busfahrer, was er von einer Freundlichkeit hält.
Seaborn Dantys (35, r.) Gesicht ist voller Blut. Sein Passagier zeigte dem Busfahrer, was er von einer Freundlichkeit hält.  © Screenshot/X/VisionPais2050

"Er sagte, er müsse das ('Bitte' sagen, Anm. d. Red.) nicht tun, da er das Ticket bezahlt hatte, und es sei meine Pflicht. Ich sagte Nein", beschrieb Danty die Pattsituation am und im Bus.

Nach einigen Wortgefechten war es erst seine Frau am Kinderwagen, die "Bitte" sagte. Die Tür ging auf.

Doch damit war die Angelegenheit leider nicht vorbei.

Es soll rund 32 Kilometer lang gewesen sein! Schwebt hier ein UFO am Himmel?
Aus aller Welt Es soll rund 32 Kilometer lang gewesen sein! Schwebt hier ein UFO am Himmel?

Während der gesamten Fahrt habe der Passagier Danty aufs Übelste beleidigt. Nach einigen Stationen stieg der Passagier mit seiner Familie aus, doch er kam zurück und nutzte den Moment, als Danty sich um neue Passagiere kümmerte, gnadenlos aus.

Er schnappte sich den Feuerlöscher unter dem Sitz des Busfahrers und schlug auf sein Gesicht ein. Anscheinend wurde dabei auch etwas Löschschaum versprüht, wie man auf dem Clip auf X (ehemals Twitter) sehen kann, den ein Passant aufnahm.

"Plötzlich griff der Passagier den Feuerlöscher und warf ihn mir an den Kopf", schilderte Danty entsetzt.

Bevor der Busfahrer sich an die Öffentlichkeit wandte und seine Version der Geschichte erzählte, glaubten einige Chilenen, dass der Passagier ausrastete, weil er sich wegen der neoliberalen Politik das Ticket nicht mehr leisten konnte.

Dies erwies sich als falsch. Es ging um das "Bitte" und damit letztlich um das berühmte Prinzip.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/X/VisionPais2050, 123rf/artzzz

Mehr zum Thema Aus aller Welt: