Warum stehen hier 2500 nackte Menschen am Strand?
Sydney - Rund 2500 nackte Menschen haben sich am frühen Samstag (Ortszeit) am berühmten Bondi Beach in Australien versammelt. Eine Feier der Freikörperkultur oder steckt hier mehr dahinter?
Anwohner staunten nicht schlecht, als sich die nackte Menschenmasse in den frühen Morgenstunden an dem weltberühmten Strand zusammenfand. Dahinter steckt aber keine unangekündigte FFK-Party, sondern ein guter Zweck!
Der amerikanische Fotograf Spencer Tunick (55) will mit diesem jüngsten Projekt in Zusammenarbeit mit der Wohltätigkeitsorganisation "Skin Check Champions" auf das Thema Hautkrebs aufmerksam machen und vor allem Australier dazu anzuregen, sich regelmäßigen, vorbeugenden Hautuntersuchungen zu unterziehen.
"Wir haben die Möglichkeit, das Bewusstsein für Hautuntersuchungen zu schärfen, und ich fühle mich geehrt... hierher zu kommen, meine Kunst zu machen und einfach den Körper und den Schutz zu feiern", sagte der weltbekannte Künstler Tunick laut Reuters.
Passend dazu änderte die australische Regierung vor Kurzem ein Gesetz, welches es allen Strandbesuchern erstmalig erlaubt, ihre Nacktheit öffentlich auszuleben.
Das Thema Hautkrebs hat in Australien zudem besondere Brisanz: Laut dem World Cancer Research Fund ist Down Under das am stärksten von Hautkrebs betroffene Land der Welt! Schuld daran ist vor allem das Ozonloch über dem Südpol.
Teilnehmer von Tunicks Projekt begeistert: "Ich liebe es, mich am Bondi Beach auszuziehen"
Alle 2500 Teilnehmenden zogen sich freiwillig für Tunicks Projekt aus.
Bruce Fisher (77), der ebenfalls teilnahm, sagte gegenüber der AFP: "Ich habe mein halbes Leben in der Sonne verbracht und mir ein paar bösartige Melanome vom Rücken entfernen lassen."
Er hält die Aktion für eine "sehr gute Sache" und "liebt es" sich am Bondi Beach auszuziehen.
Tunick ist bekannt dafür, Bilder von Massenakten an einigen der berühmtesten Orte der Welt gemacht zu haben.
Titelfoto: Bildmontage: Rick Rycroft/AP/dpa (2)