Vierfach-Mama im Haus erstochen: Ignorierte Polizei wichtigen Anruf am Abend zuvor?
Sydney (Australien) - Hätte Schlimmeres verhindert werden können? In Sydney ist am Mittwochmorgen (Ortszeit) eine vierfache Mutter (30) blutüberströmt in ihrem Haus aufgefunden worden. Einen Abend zuvor erhielt die Polizei einen beunruhigenden Anruf vom Partner der Frau.
Wie "The Sydney Morning Herald" berichtete, wurde Drew Douglas am Mittwochmorgen gegen 6.45 Uhr erstochen in ihrem Haus in der Edmondson Avenue aufgefunden. Noch vor Ort versuchten Sanitäter, die 30-Jährige zu reanimieren, doch vergebens. Sie erlag ihren schweren Stichverletzungen.
Nun wird Shaun King (35), der Partner von Drew Douglas, des Mordes verdächtigt. Er erschien nur knapp eine Stunde, nachdem die Australierin aufgefunden wurde, im 43 Kilometer entfernten Polizeirevier in Campbelltown. Doch es wird noch mysteriöser.
Einen Abend zuvor, gegen 20.40 Uhr (Ortszeit), alarmierte der 35-Jährige nach einer mutmaßlichen Auseinandersetzung zwischen dem Paar die Polizei.
Offenbar nahmen die Beamten den Anruf jedoch nicht ernst, da King sehr "unzusammenhängend" sprach und keine Drohungen gegen seine Partnerin aussprach.
Schwester trauert um Drew Douglas: "Hat das nicht verdient"
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass es im Hause Douglas und King häusliche Gewalt gab.
Hätte die Polizei nach dem wirren Anruf des 35-Jährigen reagiert, wäre Drew vielleicht noch am Leben. Deshalb sei der Anruf nun "Teil der Ermittlungen", wie eine Sprecherin der Polizei gegenüber der australischen Zeitung bestätigte.
Shaun King befindet sich derzeit in Gewahrsam. Eine Anklage gegen ihn wurde noch nicht erhoben, er müsse noch befragt werden, hieß es.
Angehörige der getöteten Australierin sind am Boden zerstört. Auf Facebook schrieb Jade Douglas, die Schwester der Toten: "Ich bin gebrochen, erschüttert, betäubt. Meine Familie hat das nicht verdient. Meine Schwester hat das nicht verdient."
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Facebook/Australia Against Male Violence Towards Women/Sherele Moody