Verrückt: In dieser Stadt herrscht Fleisch-Verbot!

Varanasi - Ein vegetarisches Paradies! In einer der ältesten Städte der Welt darf an vielen Orten kein Fleisch serviert werden.

Seit 2019 darf hier nur an ganz bestimmten Orten Fleisch serviert werden.
Seit 2019 darf hier nur an ganz bestimmten Orten Fleisch serviert werden.  © mazzzur/123RF

Varanasi ist nicht nur bekannt als eine der ältesten Städte der Welt, für viele Hindus weltweit ist es auch ein bedeutender spiritueller Ort: Die Stadt gilt als die heiligste Stadt ganz Indiens.

Viele Einwohnerinnen und Einwohner hier sind Shivaiten. Das heißt, sie gehören einer Strömung des Hinduismus an, in der Shiva die wichtigste Gottheit ist.

Laut dem Hinduismus soll Shiva die Stadt Varanasi selbst erbaut haben. Er ist außerdem ein Vegetarier. Deswegen ernähren sich auch viele Menschen hier selbst "sattvic", das so viel wie "streng vegetarisch" heißt.

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"Meine Familie und ich sind seit Generationen reine Vegetarier. Wir weigern uns sogar, Wasser aus einem Haus zu trinken, wo Eier gegessen werden", sagte ein Mann namens Rakesh Giri zu dieser Ernährungsform gegenüber der BBC.

Trotz des vorherrschenden Glaubens wurde in der Vergangenheit für Touristinnen und Touristen in Restaurants Fleisch serviert - die strikt vegetarische Küche gab es eher zu Hause. In 2019 verbot die rechtskonservative "Indische Volkspartei", BJP, allerdings den Konsum von Fleisch innerhalb eines 250-Meter-Radius von Tempeln und Kulturstätten in Varanasi. So wurde die lokale vegetarische Küche auch in vielen Gaststätten zum Normalzustand.

Für viele die seelische Erlösung, für andere eine kulinarische Inspiration

Nur weil kein Fleisch serviert wird, heißt es nicht, dass der Geschmack des Essens darunter leidet. (Symbolbild)
Nur weil kein Fleisch serviert wird, heißt es nicht, dass der Geschmack des Essens darunter leidet. (Symbolbild)  © byheaven/123RF

Die sattvische Ernährungsform ist für viele Menschen in Varanasi ein Grundstein ihrer Religion. Hindus dieser religiösen Strömung glauben, sie können keine seelische Erlösung erfahren, wenn sie Fleisch essen - das Leid, was sie den Tieren zufügen würden, würde auch ihren Seelen widerfahren.

Für andere ist die lokale Küche Varanasis eine ausgezeichnete kulinarische Inspiration. Mehrere Michelin-Sterne-Köche, wie Atul Kochhar in London oder Vikas Khanna in New York, versuchen die Aromen dieser Stadt in ihren Restaurants zu übernehmen.

Das Fleisch-Verbot von 2019 hat auch lokalen Restaurants die Möglichkeit geboten, kreativer in ihren vegetarischen Optionen zu werden. Seit dem Verbot hat die Anzahl an komplett vegetarischen Gaststätten wohl zugenommen.

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Ein örtlicher Reiseführer, Manjeet Sahani, nimmt seine Kunden oft mit in das lokale Restaurant Baati Chokha. "Ehrlich gesagt, die meisten Menschen, die ich hierher bringe, sagen, sie haben hier das beste Essen in ganz Indien bekommen", sagte er der BBC.

Titelfoto: mazzzur/123RF

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