"Zur Sicherheit": Bezirk in den USA platziert Waffen in jeder Schule!

Marshall (USA) - Ein Bezirk in den Vereinigten Staaten will an ihren sechs Schulen halbautomatische Waffen, Brechwerkzeug und zusätzliche Munition platzieren, um Amokläufe wie den in Uvalde, Texas zu verhindern.

An allen sechs Schulen in Madison County in North Carolina sollen AR-15, halbautomatische Waffen, platziert werden. (Symbolbild)
An allen sechs Schulen in Madison County in North Carolina sollen AR-15, halbautomatische Waffen, platziert werden. (Symbolbild)  © Michael Conroy/AP/dpa

Örtliche Schulbehörden und die Polizei versuchen, die Schulen im Bezirk Madison im US-Bundesstaat North Carolina, sicherer zu gestalten, berichtete Asheville Citizen-Times.

Auslöser dafür war das furchtbare Massaker am 24. Mai an einer Grundschule in Uvalde, Texas, bei dem 19 Kinder ums Leben kamen.

Im Laufe der Ermittlungen kam ans Licht, dass die Polizei sich nicht an ihr Training für Amokläufe hielt und mehr als eine Stunde verstreichen ließ, ohne in das Gebäude zu gehen.

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Diese Verspätung nannte Sheriff Buddy Harwood als einen der Gründe für die neuen Maßnahmen.

"Diese Beamten [in Texas] waren so lange in dem Gebäude, und der Amokläufer konnte dort eindringen und so viele Kinder verletzen und umbringen", erklärte er.

"Ich möchte einfach sichergehen, dass meine Beamten für so einen Vorfall vorbereitet sind."

Der Plan, den sie dafür entworfen haben, beinhaltet eine halbautomatische Schusswaffe, eine AR-15, in einem Tresor an jeder Schule. "Wir haben außerdem Brechwerkzeuge, die in den Tresor gepackt werden. Wir haben extra Munition in diesen Tresoren", sagte Harwood.

Maßnahmen sind nicht als effektiv erwiesen

Massenschießereien an Schulen in den Vereinigten Staaten haben in den letzten Jahren rapide zugenommen.
Massenschießereien an Schulen in den Vereinigten Staaten haben in den letzten Jahren rapide zugenommen.  © Jose Luis Magana/AP/dpa

Die Begründung dafür ist, dass die Platzierung dieser Werkzeuge und Waffen in den Schulen bei einem Amoklauf kostbare Zeit sparen könnte.

"Ich will nicht zurück zu meinem Auto laufen, um eine AR holen zu müssen, weil dies vergeudete Zeit ist", fuhr der Sheriff fort. "Hoffentlich werden wir sie nie brauchen, aber ich will, dass meine Jungs so gut vorbereitet sind, wie sie sein können."

Obwohl ihm bewusst ist, dass dies bei vielen Leuten Unsicherheit auslösen wird, sieht er diese Mittel als notwendig an.

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Die Madison County Polizei zog für diese Pläne auch die Sicherheitsexperten der Asheville–Buncombe Technischen Universität zurate.

Auch die Schulbehörde segnete die Maßnahmen ab und wurde in Training für zukünftige Amokläufe mit einbezogen.

Bisher gibt es keine Belege dafür, dass Waffen in Schulen Amokläufe verhindern oder eingrenzen.

Eine der besten Maßnahmen, um solche Tragödien vorzubeugen, ist, laut Studien, ein besseres Schulklima zu erzeugen. So können sich Schülerinnen und Schüler gegenseitig und ihren Lehrbeauftragten vertrauen und über geplante Amokläufe von Mitschülern informieren.

Außerdem finden in US-Bundesstaaten mit einfachem Zugang zu Schusswaffen mehr Massenschießereien statt, als in Staaten, mit strikteren Waffengesetzen. North Carolina hat bisher in Sicherheitseinstufungen für Waffengesetze immer sehr schlecht abgeschnitten.

Titelfoto: Michael Conroy/AP/dpa

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