Zu viele Fake-Accounts in Umlauf: Beliebte Shopping-App zieht Twitter zur Verantwortung!
USA - Fast-Fashion-Anbieter Shein hat ein großes Problem: Fake-Accounts. Der Verdacht fällt auf Temu, den neuen Konkurrenten aus China. Doch wieso will Shein dann Twitter verklagen?
Es ist ein Kampf der Billig-Giganten. Shein und Temu setzen vor allem auf eine starke Präsenz in den sozialen Medien. Fake-Accounts können da den Unternehmenstod bedeuten.
Wie das Newsportal Insider berichtet, hat damit vor allem der Fast-Fashion-Anbieter aus Singapur gerade zu kämpfen, was Konkurrent Temu einen Vorteil verschafft: In den USA nahm der chinesische Shopping-Riese im vergangenen Mai ganze 20 Prozent mehr ein als Shein. Alarmierende Zahlen, wenn man bedenkt, wie neu Temu auf dem Markt ist.
Dagegen hat sich Shein als billige Fast-Fashion-Marke bereits weltweit etabliert. Das Unternehmen sieht die Menge an Fake-Accounts in den sozialen Medien - vor allem Twitter - für seinen finanziellen Rückschlag verantwortlich.
Die Fast-Fashion-Kette vermutet ihren Konkurrenten Temu hinter den vielen Shein-Kopien und will Twitter nun mit einer Klage dazu zwingen, öffentlich zu machen, wer dahinter steckt.
Twitter lehnte jedoch bisher ab, IP-Adressen, Identifikationsnummern der Konten, Adressbücher, Nachrichten und Telefonnummern offenzulegen.
Seit Juni keine Fortschritte für Shein
Der Kurznachrichtendienst bezieht sich auf seine Privatsphäre-Richtlinien und Gesetze, die dazu in den USA gelten. Die Klage wurde bereits im Juni eingereicht, steht offenbar aber still.
"Twitter erhebt weiterhin Einwände gegen die Vorladung, weil [Shein] keine Unterlagen vorgelegt hat, aus denen hervorgeht, dass das Gericht die erforderlichen Schutzmaßnahmen des Ersten Verfassungszusatzes berücksichtigt und durchgesetzt hat, bevor es Prozessparteien gestattet werden kann, die Identität eines anonymen Sprechers zu entlarven", so die Antwort des Anwaltsteams von Twitter.
Shein ist aber weiterhin online und verifiziert, während populär gewordene Fake-Accounts der Reihe nach gesperrt werden, darunter auch Shein NYC.
Der chinesische Shopping-Anbieter Temu hat sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen seines Konkurrenten geäußert.
Titelfoto: Bildmontage: Leon NEAL / AFP, Stefani Reynolds / AFP