Vierfachmord in den USA: Anwalt von berühmtem Serienmörder findet den Fall "faszinierend"
Moscow (USA) - John Henry Browne (78) war einst der Anwalt des berüchtigten Serienmörders Ted Bundy (†42). Zu dem Vierfachmord in Idaho, der sich im November 2022 zutrug, sieht er eine "faszinierende Parallele".
Mindestens 30 junge Frauen und Mädchen tötete Ted Bundy zwischen 1974 und 1978. Da seine Taten medial umfassend aufgearbeitet wurden, gilt er heute als einer der berühmtesten Serienmörder und Sexualstraftäter der USA.
John Henry Browne vertrat während seiner Karriere als Rechtsanwalt sowohl Ted Bundy als auch einige weitere prominente Angeklagte.
Gegenüber Fox News enthüllte er nun, dass er auch im Fall Bryan Kohberger (30) konsultiert wurde, aber sich schließlich dazu entschied, nicht in den Prozess einzugreifen.
Kohberger wird verdächtigt, die vier Studenten Kaylee Goncalves (†21), Madison Mogen (†21), Xana Kernodle (†20) und Ethan Chapin (†20) in der Nacht zum 13. November 2022 überfallen und ermordet zu haben. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Browne glaubt, eine auffällige Parallele zu den Geschehnissen von damals zu erkennen.
Bekommt Bryan Kohberger ebenso wie Ted Bundy die Todesstrafe?
Bundy entkam 1977 aus einem Gefängnis in Colorado - wo die Todesstrafe bald für verfassungswidrig erklärt werden sollte - nur um nach Florida zu flüchten und dort nach weiteren Morden in der Todeszelle zu landen.
Ähnlich könnte es nun auch bei Kohberger laufen, der im angrenzenden US-Bundesstaat Washington wohnte, während sich die Tat selbst allerdings in Idaho abspielte.
"Hier ist ein Typ, der zehn Meilen von einem Staat, in dem es keine Todesstrafe und eine aktive Verteidigung für geistige Gesundheit gibt, in einen Staat fährt, in dem es keine Verteidigung für geistige Gesundheit gibt und wo die Todesstrafe sehr aktiv ist", sagte Browne.
"Ich finde das einfach faszinierend. Ich weiß nicht, was ich daraus schließen soll, aber ich weiß, dass das die Fakten sind", so der Rechtsanwalt.
"In Teds Fall ist es ziemlich klar, dass es ein Machtkampf war, viel mehr als Sex. Alle seine Opfer wurden nicht sexuell missbraucht. Viele Leute wissen das nicht", sagte Browne. "Was Kohbergers Fall betrifft, so ist das Motiv nicht bekannt."
"Ich habe keine Ahnung, was die Theorie des Staates darüber ist, warum Kohberger diese Leute in diesem Haus ausgesucht hat, um zu töten und ein Messer zu hinterlassen, an dem sich DNA befindet", so der Anwalt. Dementsprechend gespannt sei er nun auf das Urteil.
Der Prozess gegen Bryan Kohberger soll im nächsten Jahr beginnen.
Titelfoto: State Archives of Florida, Florida Memory, STEPHEN BRASHEAR / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, Instagram/kayleegoncalves