US-Politiker stimmen für 51. Bundesstaat: So soll Washington, D.C. dann heißen

Washington, D.C. (USA) - Das US-Repräsentantenhaus hat mit der Mehrheit der Demokraten dafür gestimmt, dem Hauptstadtbezirk Washington den Status eines Bundesstaates zuzuerkennen. 216 Abgeordnete unterstützten am Donnerstag das Vorhaben, Washington als 51. Bundesstaat in die Vereinigten Staaten aufzunehmen. 208 Abgeordnete votierten dagegen.

Washington wird nun der 51. Bundesstaat in den USA.
Washington wird nun der 51. Bundesstaat in den USA.  © Unsplash/Jorge Alcala

Kein Republikaner in der Parlamentskammer stimmte für den Vorstoß der Demokraten. Im Senat - der zweiten Kammer im Kongress - hat der Gesetzesentwurf wenig Aussichten auf Erfolg, weil dafür auch mehrere Stimmen der Republikaner notwendig wären.

Der Hauptstadtbezirk ("District of Columbia") entsendet derzeit nur einen nicht stimmberechtigten Vertreter ins Repräsentantenhaus. Im Senat sind der Bezirk und seine Bewohner gar nicht vertreten.

Die Hauptstadt-Bewohner beklagen seit langem, dass sie Steuern zahlen, ohne mit Stimmrecht im Parlament vertreten zu sein - ein entsprechender Slogan ("Taxation without Representation") prangt sogar auf Nummernschildern von Fahrzeugen, die in Washington zugelassen sind.

13-Jährige mit Windeln tot aufgefunden: Mutter hielt sie in Garage fest!
USA 13-Jährige mit Windeln tot aufgefunden: Mutter hielt sie in Garage fest!

US-Präsident Joe Biden (78) - ein Demokrat - unterstützt den Vorstoß, Washington zum Bundesstaat zu machen.

Die Republikaner sind gegen eine Anerkennung Washingtons als 51. Bundesstaat, weil das die Verhältnisse im Kongress zu ihren Ungunsten verschieben würde. Der Hauptstadtbezirk stimmt regelmäßig mit überwältigender Mehrheit für die Demokraten - und würde aller Voraussicht nach zusätzliche Abgeordnete und Senatoren der Demokraten in die beiden Kongress-Kammern entsenden.

Hauptstadt-Bürgermeisterin spricht von "Entmündigung von mehr als 700.000 Bürgern"

Hauptstadt-Bürgermeisterin Muriel Bowser (48) rief am Donnerstag alle Senatoren dazu auf, das Vorhaben zu unterstützen, um "die Entmündigung von mehr als 700.000 in Washington lebenden Amerikanern" zu beenden.

Der Gesetzesentwurf sieht für den dann 51. US-Bundesstaat den Namen "Staat Washington, Douglass Commonwealth" vor.

Damit würde zum einen dem ersten US-Präsidenten George Washington Tribut gezollt, aber auch dem früheren Sklaven Frederick Douglass, der im 19. Jahrhundert einer der prominentesten Aktivisten für die Abschaffung der Sklaverei war.

Titelfoto: Unsplash/Jorge Alcala

Mehr zum Thema USA: