Unfall oder Brandstiftung? Polizei-Lagerhaus mit Tausenden Beweismitteln geht in Flammen auf!
Brooklyn (USA) - Waren hier Brandstifter am Werk? Bei einem Brand in einem Lagerhaus, welches der New Yorker Polizei gehört, wurden am gestrigen Dienstagmorgen wahrscheinlich "die meisten" der in dem Gebäude gelagerten Beweismittel zerstört.
Wie die New Yorker Berufsfeuerwehr auf Twitter und Instagram mitteilte, sei der Notruf gegen 10.30 Uhr (Ortszeit) bei den Beamten eingegangen.
Nach dem Eintreffen am Ort des Geschehens hätten die Feuerwehrleute zunächst versucht, den Brand durch einen "Innenangriff" zu löschen.
Da sie allerdings "mit der Menge des Feuers überfordert" waren, mussten sie sich schließlich zurückziehen und auf einen Außenangriff umstellen, so FDNY-Abteilungsleiter John Hodgens.
Bei diesem Unterfangen halfen, wie "The Daily Beast" berichtet, drei Marine-Löschboote, da nur so die notwendige Menge Wasser auf das Feuer befördert werden konnte. Weiterhin wurden auch Drohnen eingesetzt, um die "Brandherde zu lokalisieren" und "die Marineeinheiten neu positionieren" zu können, erklärte Hodgens.
Bei dem Einsatz waren nach Angaben der Behörde insgesamt rund 140 Feuerwehrleute aus 33 Feuerwehreinheiten vor Ort. Drei Feuerwehrleute, drei Rettungssanitäter und zwei Zivilpersonen erlitten bei dem Brand, der sich bis in den späten Dienstag zog, leichte Verletzungen.
Auf einer Pressekonferenz sagte Hodgens, es könne "einige Tage" dauern, bis das Feuer vollständig eingedämmt sei und die Beamten in das Gebäude gelangen könnten, um das Ausmaß des Schadens zu beurteilen.
Fotos, Videos und Updates des Brandes auf sozialen Netzwerken
Beweismittel aus jahrzehntealten ungelösten Fällen bei Brand zerstört
Der Lagerkomplex im Stadtteil Red Hook beherbergte eine von fünf Lagereinheiten, in denen die Polizei Beweismittel archiviert. Darunter sind Beweismittel aus jahrzehntealten ungelösten Fällen, beschlagnahmte Fahrzeuge oder Beweismaterial, das nicht in andere Lagerbereiche passt.
Teilweise reichen diese Beweise 20 bis 30 Jahre zurück, erklärte NYPD-Chef Jeffrey Maddrey und beschrieb die Situation als "ernst".
Maddrey sagte, dass es sich bei den gelagerten Beweisen hauptsächlich um biologische Beweise handele, einschließlich DNA aus vergangenen Verbrechen, Einbrüchen und Schießereien sowie Kraftfahrzeuge, Fahrräder und historische Fahrzeuge.
Der Verdacht der Brandstiftung, um eben jene Beweismittel zu vernichten, liegt nahe. Mit den Ermittlungen kann allerdings erst begonnen werden, sobald das Gebiet sicher ist.
Einen "Lichtblick" gibt es dennoch, denn Vergewaltigungskits wurden nicht in dem Lagerhaus gelagert und können somit auch in Zukunft noch dazu dienen, vergangene Verbrechen aufzuklären.
Titelfoto: Screenshot/Twitter/FDNY