Als Frau auf Restaurant-Rechnung schaut, wird sie richtig sauer
Austin (Texas/USA) - Haben die das wirklich nötig? Eine US-Amerikanerin staunte nicht schlecht, als sie in einem Restaurant plötzlich eine seltsame Gebühr zahlen sollte.
Das Kleingedruckte nicht gelesen? Pech gehabt.
Eine Frau aus Austin (Texas) brachte ihren Unmut über das Geschäftsgebaren einer bekannten US-Restaurantkette bei Reddit zum Ausdruck.
Für drei Frühstücksgerichte und drei Getränke sollte die Frau 64,75 Dollar (58,49 Euro) zahlen. So weit, so gut. Doch beim näheren Betrachten der Rechnung fiel der Frau ein ganz besonderer Stichpunkt auf.
Denn für die "Wertschätzung der Küche" verlangte das Restaurant eine Gebühr von drei Prozent, wodurch die Rechnung auf 66,69 Dollar stieg. Dazu kam - wie in den USA üblich - noch die Steuer. Insgesamt 72,03 Dollar galt es zu zahlen.
"Wir haben für ein schönes Frühstück gespart und sind schon lange nicht mehr ausgegangen, weil jetzt alles so teuer ist", sagte sie zu Newsweek. Den saftigen Aufschlag empfindet sie als Frechheit. "Im Preis für ein 20-Dollar-Hähnchen sollte Küchenarbeit zu einem fairen Lohn inbegriffen sein", findet der enttäuschte Gast.
"Das ist irreführend - der Artikel hätte auf der Speisekarte mit 20,60 Dollar aufgeführt sein müssen. Wenn wir das gesehen hätten, hätten wir uns ein anderes Lokal ausgesucht."
Trotzdem habe sie die Zwangsgebühr zähneknirschend hingenommen.
So erklärt das Restaurant die Extra-Gebühr
Inzwischen ging der Post bei Reddit viral. Mehr als 11.000-mal wurde er bereits upgevotet. Die User sind sauer über das Geschäftsgebaren des Restaurants. Nun haben die Betreiber reagiert.
Man habe die Regelung vor zwei Jahren eingeführt, sagte ein Unternehmenssprecher zu Newsweek. Zwar sei man "stolz darauf", dem Küchenpersonal "überdurchschnittliche Löhne" zu zahlen.
Doch es gebe nun mal ein "branchenweites Ungleichgewicht" bei den Trinkgeldern. Es sei arbeitsrechtlich nicht möglich, das Küchenpersonal am Trinkgeldpool der Servicekräfte zu beteiligen, erklärte der Sprecher.
Überhaupt sei doch alles halb so wild. Denn, so sieht es das Unternehmen, könne man mit der "Wertschätzungsgebühr" Preiserhöhungen auf der Speisekarte vermeiden. Das sei ja auch im Interesse der Kunden und hilft das Küchenteam zu unterstützen, rechtfertigt sich das Restaurant.
Der Sprecher stellt fest: "Die 3-prozentige Küchen-Aufwendungsgebühr ist auf der gedruckten Speisekarte deutlich angegeben, sodass die Gäste aufgefordert werden, ihren Kellner zu fragen, wenn sie Fragen dazu haben."
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