14 Tote bei Terror in New Orleans: Attentäter handelte wohl allein!

Von Juliane Rodust

New Orleans (USA) - Die US-Südstaatenmetropole New Orleans ist in der Silvesternacht zum Schauplatz eines mutmaßlichen Terrorakts geworden. Nur wenige Stunden nach Mitternacht raste ein Mann mit seinem Pick-up-Truck durch die feiernden Passanten im beliebten Ausgehviertel French Quarter und tötete dabei 14 Menschen.

In New Orleans ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren und hat offenbar mehrere Personen getötet.
In New Orleans ist ein Auto in eine Menschenmenge gefahren und hat offenbar mehrere Personen getötet.  © Gerald Herbert/AP/dpa

Die Polizei meldete zudem 35 Verletzte. Der Täter habe sich einen Schusswechsel mit den Polizisten geliefert und zwei von ihnen verletzt. Er kam bei dem Gefecht ums Leben.

Der mutmaßliche Attentäter von New Orleans handelte nach neuen Erkenntnissen des FBI als Einzeltäter. "Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus, dass außer Shamsud-Din Jabbar noch jemand anderes an diesem Anschlag beteiligt war", sagte der stellvertretende FBI-Direktor Christopher Raia am Donnerstag.

Am Tag zuvor hatte die US-Bundespolizei in ersten Stellungnahmen erklärt, sie gehe davon aus, dass Jabbar bei der tödlichen Auto-Attacke in der Neujahrsnacht nicht allein gehandelt habe.

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Das FBI betonte auch, momentan werde kein Zusammenhang zwischen dem Anschlag in New Orleans und der Explosion eines Tesla-Cybertrucks in Las Vegas am Neujahrsmorgen gesehen.

Augenzeugen berichteten im US-Fernsehen von Leichenteilen auf Straßen und Bürgersteigen. Viele Menschen seien schreiend geflohen. Videoaufnahmen zeigten Blutspuren auf dem Asphalt und eilig Helfende. Behörden meldeten schnell, dass die Tat als Terrorakt untersucht werde.

Laut der Polizeichefin des New Orleans Police Department, Anne Kirkpatrick, fuhr der Mann mit voller Absicht in die Menschenmenge.
Laut der Polizeichefin des New Orleans Police Department, Anne Kirkpatrick, fuhr der Mann mit voller Absicht in die Menschenmenge.  © Gerald Herbert/AP/dpa

Szeneviertel in New Orleans gesperrt, Hunderte Rettungskräfte vor Ort

Rettungskräfte betreten den Tatort auf der Bourbon Street.
Rettungskräfte betreten den Tatort auf der Bourbon Street.  © Gerald Herbert/AP/dpa

Am Mittag (Ortszeit) veröffentlichte das FBI Details zum Täter: Ermittler fanden an Bord des Tatfahrzeugs eine Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Im Tatfahrzeug seien auch Waffen gefunden worden, dort und in dem Viertel entdeckten die Ermittler zudem mehrere mögliche selbstgebaute Sprengkörper. Es werde derzeit geprüft, ob diese wirklich hätten gezündet werden können.

Das FBI untersucht, ob der Täter Verbindungen zu Terrororganisationen hatte. Es handele sich um den 42 Jahre alten Shamsud-Din J., einen US-Staatsangehörigen aus Texas, hieß es.

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Der Vorfall ereignete sich laut Polizei um 3.15 Uhr am Morgen in einem Teil der Stadt, den bei vielen Events Zehntausende besuchen. Im French Quarter feiern die Menschen im März auf Balkonen und in den Straßen den berühmten Karneval Mardi Gras, auch ein Jazz-Festival im späten Frühling zieht dort die Massen an.

Der Tatort, die Hauptstraße Canal Street und die kleinere Bourbon Street, ist an Neujahr auch weit nach Mitternacht noch sehr belebt. Unklar war noch, wie der Täter Absperrungen und Poller umfahren konnte, um in die Bourbon Street einzubiegen.

Mehr als 300 Einsatzkräfte seien bereits zu Silvester in dem Viertel gewesen, berichteten US-Medien. Die Polizei ergänzte am Mittag, dass mehr als 400 Ermittler vor Ort an der Aufarbeitung der Tat beteiligt seien.

Biden und Trump verurteilen Anschlag

Ermittler arbeiten am Tatort, nachdem ein Fahrzeug in eine Menschenmenge auf der Canal und Bourbon Street in New Orleans gefahren ist.
Ermittler arbeiten am Tatort, nachdem ein Fahrzeug in eine Menschenmenge auf der Canal und Bourbon Street in New Orleans gefahren ist.  © Gerald Herbert/AP/dpa

"Mein Herz geht an die Opfer und ihre Familien, die einfach nur feiern wollten", teilte US-Präsident Joe Biden (82) mit. "Es gibt keine Rechtfertigung für jegliche Art von Gewalt und wir werden keinen Angriff auf die Gesellschaft unseres Landes tolerieren", erklärte er.

Auch sein designierter Nachfolger Donald Trump (78) drückte Trauer aus. "Unsere Herzen sind mit allen unschuldigen Opfern und ihren Lieben, inklusive der mutigen Beamten der Polizei in New Orleans", schrieb der Republikaner auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaats, Liz Murrill, wählte bei X harsche Worte und schrieb vom "brutalen, absichtlichen Abschlachten unschuldiger Menschen."

Erst vor knapp zwei Wochen hatte sich ein ähnlicher Zwischenfall in Magdeburg ereignet: Ein 50-Jähriger war mit einem SUV über den Weihnachtsmarkt gerast, hatte dabei fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt.

Erstmeldung vom 1. Januar, 13.25 Uhr, aktualisiert am 2. Januar, 18.45 Uhr.

Titelfoto: Gerald Herbert/AP/dpa

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