18-Jährige entdeckt Mutter bei Trump-Protesten und zieht Schlussstrich
Massachusetts (USA) - Helena Duke (18) war fassungslos, als sie Videos der Proteste vor dem US-Kapitol sah und dabei ihre Mutter entdeckte.
In dem Video versucht Therese Duke, umgeben von weiteren Trump-Unterstützern, das Handy einer schwarzen Polizistin an sich zu reißen.
Diese setzt sich zu Wehr und stößt Helenas Mutter ins Gesicht und wird dann von mehreren Demonstranten abgeführt.
Neben ihrer Mutter erkennt die 18-Jährige auch ihre Tante und ihren Onkel auf den Aufnahmen wieder.
Daraufhin entschied sich die Studentin dazu, den Clip auf ihrem Twitter-Kanal zu teilen.
"Hallo, das ist die liberale Lesbe der Familie, die mehrfach wegen ihrer Ansichten und wegen der Teilnahme an BLM-Protesten rausgeschmissen wurde", schreibt sie dazu.
Ihre Mutter Therese hatte ihr im vergangenen Sommer mehrmals untersagt, an Demonstrationen der "Black Lives Matter"-Bewegung teilzunehmen, da diese zu gefährlich seien.
Tochter teilt Video auf Twitter von Mutter, Tante und Onkel bei Randalen in Washington
Gegenüber der New York Post berichtet Duke, dass sie erst von der Teilnahme ihrer Verwandten an den Protesten erfahren habe, als sie die Bilder im Internet gesehen habe: "Als ich herausfand, dass das Kapitol gestürmt wurde, schaute ich auf ihre Standortfreigabe, und sie war seit zwei Tagen ausgeschaltet, also dachte ich in diesem Moment: 'Oh mein Gott, sie könnte tatsächlich dort sein.'"
Noch bis vor drei Jahren hatte ihre Mutter die Demokraten gewählt, dann änderte sie von heute auf morgen ihre politischen Ansichten und wurde zur Trump-Anhängerin.
"Zu diesem Zeitpunkt hatte sie nur im Kopf, dass alles, was der Präsident ihr sagt, richtig ist und dass sie dabei mitmachen wird", berichtet Duke weiter.
Trotz der Teilnahme ihrer Mutter an den Protesten geht sie aber nicht davon aus, dass diese auch bei dem Sturm auf das Kapitol beteiligt war.
Da die 18-Jährige nun ohne die Unterstützung ihrer Familie auskommen muss, hat sie eine Spendenkampagne eingerichtet, in der sie um Spenden bittet, um ihr Studium weiter fortsetzen zu können.
Titelfoto: Essdras M. Suarez/Zuma Press/dpa