Terroranschlag in New Orleans: Das ist der Mann, mit dem "Wunsch zu töten"
Von Michael Mathes
New Orleans (Louisiana, USA) - Nach der Auto-Attacke in New Orleans mit mindestens 15 Todesopfern ermittelt die Polizei weiter zu dem offenbar islamistischen Attentäter und möglichen Komplizen.
Wie die Bundespolizei FBI am gestrigen Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, wurde der Anschlag in der Neujahrsnacht von dem 42-jährigen Ex-US-Soldaten und Afghanistan-Veteran Shamsud-Din Jabbar verübt.
In seinem gemieteten Pick-up fanden die Ermittler eine Flagge der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). US-Präsident Joe Biden (82) verwies auf Videos des von der Polizei erschossenen Attentäters mit IS-Bezügen.
Der mutmaßliche Angreifer hatte nach FBI-Erkenntnissen einige Stunden vor der Tat Videos in Online-Netzwerken veröffentlicht, die darauf hindeuteten, dass seine spätere Tat vom IS angeregt worden sei, sagte Biden in einer kurzen Rede in seiner Residenz in Camp David nahe Washington. Die Videos zeugten außerdem von einem "Wunsch zu töten".
Der Attentäter hatte in der Neujahrsnacht gegen 3.15 Uhr (Ortszeit) im French Quarter, einem auch bei Touristen beliebten Ausgehviertel von New Orleans, mindestens 15 Menschen tot gefahren und zahlreiche weitere verletzt.
Danach wurde der Angreifer nach FBI-Angaben bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Zwei Beamte erlitten Verletzungen, ihr Zustand war stabil.
Shamsud-Din Jabbar soll nicht allein gehandelt haben
Die Behörden stuften die Tat als Terroranschlag ein. Laut Polizeichefin Anne Kirkpatrick hatte der Angreifer das Ziel verfolgt, "so viele Menschen wie möglich zu überfahren" und ein "Blutbad" anzurichten. In seinem Mietwagen wurde eine IS-Flagge gefunden. Seine Verbindungen zu derartigen islamistischen Organisationen würden nun überprüft, hieß es.
Die Ermittler erklärten, dass sie davon ausgingen, dass Jabbar nicht allein gehandelt habe. Zu ihrer Suche nach möglichen Komplizen machten die Behörden keine näheren Angaben. Der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, Jeff Landry (54), erklärte: "Wir bringen ein paar schlechte Menschen zur Strecke."
Nach Angaben des Pentagon hatte Jabbar bei der Armee von 2007 bis 2015 im Personalmanagement und als IT-Fachmann für die US-Armee gearbeitet und ihr danach bis 2020 als Reservist angehört. Ein Armeesprecher sagte, Jabbar habe von Februar 2009 bis Januar 2010 in Afghanistan gedient.
Den für seine Todesfahrt verwendeten weißen Elektro-Pick-up hatte Jabbar über die beliebte Mietwagen-App Turo gemietet. Über diese App war auch ein Tesla Cybertruck gemietet worden, der ebenfalls am Mittwoch in der US-Casino-Metropole Las Vegas vor einem Hotel des künftigen US-Präsidenten Donald Trump (78) explodierte.
Titelfoto: Fotomontage: FBI / AFP//ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP