Mega-Bauwerk "Sphere": So spektakulär ist die riesige Kugel tatsächlich
Las Vegas (USA) - Eine mystische Kugel thront seit einem knappen halben Jahr in der Wüste Nevadas. Sie zieht Touristen aus Europa und Fernost an, aber gleichermaßen auch US-Amerikaner. TAG24 hat sie sich für Euch einmal näher angesehen und einen Blick ins Innere geworfen.
Seit Ende September hat die "Sphere" in Las Vegas geöffnet und empfängt teils mehrmals täglich Besucher zu Konzerten und einzigartigen Kinovorstellungen. Bis zu 20.000 Menschen passen in die kugelförmige Halle, die ganze 111 Meter hoch ist sowie eine Breite von mehr als 150 Metern hat.
Auffällig ist die Kugel vor allem, weil sie ringsum aus LED-Leuchten besteht. Die Außenfläche von 53.880 Quadratmetern (entspricht etwas mehr als sieben Fußballfeldern!) wird zu 100 Prozent mit Filmen bespielt. Sage und schreibe 57,6 Millionen Lämpchen braucht es dafür. Je 48 LEDs bilden einen Kreis, angeordnet sind die Kreise im Abstand von etwa 20 Zentimetern zueinander. 1,2 Millionen solcher Kreise sorgen für mächtig Strahlkraft.
Tag und Nacht flimmern Clips auf der weltweit größten LED-Wand, die mittlerweile zuhauf im Netz viral ging.
Im Inneren versetzt eine 14.860 Quadratmeter große LED-Fläche die Zuschauer ins Staunen. Diese "Leinwand" ist aber nicht einfach im gängigen 21:9-Kinoformat eingebaut. Auch diese Lämpchen sind kugelförmig angeordnet, winden sich quasi um die Zuschauer herum.
Für die Besucher entsteht dabei der Eindruck, dass sie mitten im Geschehen sind.
Video: So spektakulär ist die "Sphere" in Las Vegas
So eindrucksvoll ist der Film "Postcard from Earth" in der Las-Vegas-"Sphere"
Gezeigt wird auf dem XXL-Screen mit 16K-Auflösung (Heim-TVs haben normalerweise maximal 4K) derzeit nur ein einziger Film: "Postcard from Earth" von Darren Aronofsky (55). Der Produzent war mit seinem Team in 26 Ländern und hat dort einzigartige Szenen in der Natur gedreht. Auch verschiedene Bräuche werden gezeigt.
Ein Highlight ist eine lange Sequenz, die unter Wasser spielt: Der Zuschauer bekommt das Gefühl, mit einem Schwarm Fische zu schwimmen, bis ein riesiger Hai direkt über einen hinweg seine Bahnen zieht.
Im Anschluss wird erzählt, wie in der Evolution der Mensch entstand - und wie er den Planeten Erde zugrunde richtete.
Denn der Film ist ein düsterer Blick in die Zukunft: Die Zuschauer begleiten eigentlich zwei Menschen, die gerade auf einem neuen Planeten aufwachen, nachdem das Ökosystem auf der Erde zusammengebrochen ist. Ein Computer hilft den beiden, sich an die Vergangenheit zu erinnern, bevor sie aufwachen und es in ihrer neuen Heimat besser machen sollen als ihre Vorfahren.
Nach knapp 50 Minuten wachen sie auf. Die zwei haben so einige Erinnerungen getankt - unter anderem von einem Holi-Fest in Indien, von Elefanten und Giraffen, von Wüsten und Eisbergen - und gehen ihre ersten Schritte auf dem neuen Planeten. Mit jedem Schritt wird dieser etwas grüner und lebensfreundlicher.
Die Soundanlage wurde in der "Sphere" hinter die LEDs gebaut. So wird der Ton für wirklich jeden Zuschauer dort wahrnehmbar, wo etwas passiert. Windmaschinen und vibrierende Sitze sorgen für ein überaus authentisches Gefühl von Abenteuerlust und Entdeckungsfreude.
"The Sphere" in Las Vegas: Dieses Rahmenprogramm erwartet Besucher
Wer die "Sphere" besucht, soll aber nicht nur einen Kinofilm in atemberaubender Aufarbeitung erleben. Die Macher gaben sich alle Mühe, ein multimediales Abenteuer zu erschaffen.
So gibt es nach Flughafen-ähnlichen Sicherheitskontrollen am Eingang im Foyer unter anderem Hologramme zu entdecken. Man kann sich selbst auch von einem 3-D-Scanner erfassen und das erzeugte Abbild per E-Mail zuschicken lassen.
Das Atrium wartet weiterhin mit mehreren Robotern auf, die realistische Gesichtszüge haben und dank künstlicher Intelligenz (KI) zur Interaktion mit den Besuchern einladen.
Alles in allem vergehen die zwei Stunden, die man sich mit jedem Kinoticket in der Kugel aufhalten darf (60 Minuten im Atrium, 50 Minuten im Film), wie im Flug. Das Erlebnis ist Las-Vegas-typisch ordentlich aufbereitet und sorgt für Staunen an jeder Ecke - beziehungsweise an jedem Bogen. Ecken gibt es in der "Sphere" so gut wie keine.
Bilder: So spektakulär ist es in und um die Vegas-"Sphere"
TAG24-Tipp: Wer in die USA reist, sollte der "Sphere" unbedingt einen Besuch abstatten. Die Kugel bietet Unterhaltung auf dem neuesten Stand der Technik und mit höchstem Anspruch. Zuschauer lernen die Welt ganz neu kennen und können erleben, was mit KI schon jetzt möglich ist.
Übrigens: Wenn gerade kein Film gezeigt wird, tritt am Abend sicher die Band "Dead & Company" auf. Auch die Rocker wissen die runde LED-Wand spektakulär zu nutzen.
Zuvor war von Herbst bis Frühjahr die Kultband U2 regelmäßig am Start.
Titelfoto: Max Patzig