Sie ermordeten ihre Eltern: Berühmte Menendez-Brüder nach Jahrzehnten bald wieder frei?

Los Angeles/Beverly Hills - Im Sommer 1996 wurden Lyle (56) und Erik Menendez (53) zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe ohne Aussicht auf Bewährung verurteilt. Sieben Jahre zuvor hatten die Brüder ihre Eltern Jose und Kitty erschossen! Netflix brachte ihrem Fall in diesem Jahr neue Aufmerksamkeit. Nun könnten die Brüder bald wieder auf freiem Fuß stehen.

Lyle (56, r.) und Erik Menendez (53) könnten bald wieder frei sein. (Archivbild)
Lyle (56, r.) und Erik Menendez (53) könnten bald wieder frei sein. (Archivbild)  © Vince BUCCI / AFP

Seit mehr als dreißig Jahren sorgt dieser Doppelmord für internationale Schlagzeilen: Am 20. August 1989 brachten Lyle und Erik Menendez ihre wohlhabenden Eltern in ihrem Haus in Beverly Hills um, besorgten sich ein Alibi und riefen schließlich selbst die Polizei.

Doch in den darauffolgenden Monaten verprassten sie so viel Kohle, dass sie ins Visier der Ermittler gerieten. 1990 wurden sie verhaftet, 1996 - nach einem zweiten Prozess - verurteilt.

Doch ihre Zeit in Haft könnte bald vorbei sein. Am heutigen Freitag will George Gascón, der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, einem Richter empfehlen, die Geschwister neu zu verurteilen, wie CNN berichtet.

Schockierender Vorfall: Kleiner Junge wird von drei Erwachsenen in Trockner gesteckt
USA Schockierender Vorfall: Kleiner Junge wird von drei Erwachsenen in Trockner gesteckt

Verteidiger hatten im vergangenen Jahr erklärt, sie hätten neue Beweise dafür, dass die Brüder durch ihren Vater missbraucht wurden!

Auch in der True-Crime-Serie "Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" wird sich auf den Konflikt der Brüder mit ihrem Vater konzentriert. In den Prozess-Szenen (wie auch in den wirklichen Prozessen in den 90er-Jahren) heißt es dort, die beiden hätten ihre Eltern nicht wegen des Erbes, sondern aus Angst vor einem Leben voller körperlicher, emotionaler und sexueller Misshandlung umgebracht.

Die Serie wurde im September auf Netflix veröffentlicht und zum internationalen Erfolg für den Streaminganbieter.

Der Trailer zu "Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" von Netflix

Lyle und Erik Menendez: Durch Netflix-Serie war der Fall wieder in aller Munde

Cooper Koch (28, l.) und Nicholas Alexander Chavez (25) spielten für die Netflix-Serie die Menendez-Brüder.
Cooper Koch (28, l.) und Nicholas Alexander Chavez (25) spielten für die Netflix-Serie die Menendez-Brüder.  © Roy Rochlin / Getty Images via AFP

Viele Zuschauer sympathisierten mit den Protagonisten, gespielt von Cooper Koch (28, Lyle) und Nicholas Alexander Chavez (25, Erik), und sahen die Brüder nicht nur als Täter, sondern auch als Opfer.

George Gascón betonte gegenüber CNN dennoch: "Ich werde Mord niemals entschuldigen, und das waren brutale, vorsätzliche Morde." Der Staatsanwalt führte aus: "Sie wurden zum Zeitpunkt des Prozesses angemessen verurteilt. Sie bekamen lebenslänglich ohne die Möglichkeit einer Bewährung."

Er erklärte: "Ich denke nur, dass sie angesichts der aktuellen Rechtslage und unserer Einschätzung ihres Verhaltens im Gefängnis die Chance verdienen, neu beurteilt und vielleicht wieder in die Gesellschaft integriert zu werden"

Mädchen isst bei Nachbarin Chicken-Nuggets: Ahnungslos, was sie zu Hause erwartet
USA Mädchen isst bei Nachbarin Chicken-Nuggets: Ahnungslos, was sie zu Hause erwartet

Eine lebenslange Gefängnisstrafe bedeutet derzeit 50 Jahre Haft. Zum Zeitpunkt des Doppelmordes waren die Brüder 21 und 18 Jahre alt - nach kalifornischem Recht hätten sie deshalb Anspruch auf eine Jugendentlassung auf Bewährung.

Laut CNN könnte die Entscheidung darüber in 30 bis 45 Tagen fallen.

Netflix-Star Cooper Koch drückt Menendez-Brüdern die Daumen

"Ich bin überwältigt von Dankbarkeit und Hoffnung für die Fortschritte, die wir heute gesehen haben", sagte Cooper Koch, der Erik Menendez in der Netflix-Serie spielte, nach der Ankündigung von Gascón.

Er betonte aber auch, dass es noch ein langer Weg bis zur Freiheit sei: "Der Richter muss die Neuverurteilung billigen, und wenn das geschieht, muss der Bewährungsausschuss die Zeit, die die Angeklagten verbüßt ​​haben, als angemessen für das Verbrechen anerkennen."

Titelfoto: Montage: Roy Rochlin / Getty Images via AFP, VINCE BUCCI / AFP

Mehr zum Thema USA: