Serienmörder am Werk? Vier Tote in drei Monaten entdeckt - Fälle ähneln sich
Austin - Schon wieder ein Toter im Lady Bird Lake! Innerhalb von wenigen Wochen wurden vier Leichen in dem See inmitten der Texas-Metropole Austin entdeckt. Die Toten weisen Parallelen auf: Sie alle sind Männer in ihren Dreißigern, waren zuvor in einem beliebten Ausgehviertel unterwegs. Viele befürchten nun das Schlimmste - treibt da ein Serienmörder sein Unwesen?
Die Angst geht um in Austin. Vier Männer wurden seit Februar tot aus dem Lady Bird Lake im Herzen der texanischen Hauptstadt geborgen, berichtete die New York Post.
Zunächst wurde die Leiche von Jason J. (†30) entdeckt. Er wurde zuletzt auf der nahe gelegenen Amüsiermeile Rainey Street gesehen, galt bereits seit einer Woche als vermisst.
Einen Monat später, im März, fand man dann den toten Körper eines bisher unidentifizierten Mannes, ebenfalls auf dem Gewässer treibend. Anfang April der nächste Tote im See: Johnathan H. (†33) war seit einem Tag vermisst. Auch er war zuvor auf der Rainey Street feiern, kam nie zu Hause an.
Am vergangenen Samstagmittag entdeckten Spaziergänger schließlich den toten John Christopher H. (†30) im See. Nun liegen bei vielen in der knapp eine Million Einwohner zählenden Stadt die Nerven blank.
Sie halten die Toten für Opfer eines Serienmörders. "Lady Bird Lake Killer" oder "Rainey Street Ripper" nennen sie ihn auf Facebook oder TikTok. Einige Hobby-Detektive haben gar Gruppen auf Social Media gegründet, wollen nun Spuren zusammentragen.
Keine Anzeichen von Fremdeinwirkung, sagt die Polizei
Bei der Polizei geht man indes nicht von einem Verbrechen aus. Obwohl im jüngsten Fall noch ein Autopsie-Bericht aussteht, seien die andere Fälle auf "Kombination aus Alkohol und einfachem Zugang zum Lady Bird Lake" zurückzuführen, erklärte ein Polizeisprecher am Sonntag.
Man habe "nichts Verdächtiges" gefunden, keine Spuren von Fremdeinwirkung seien an den Toten aus dem See festgestellt worden, sagte der Sprecher weiter. "Wenn wir irgendwelche Zweifel hätten, würden wir nicht versuchen, dies vor der Öffentlichkeit zu verbergen."
Man verstehe, dass die Bevölkerung Sorgen habe, betonte der Sprecher und betonte, dass die Toten "unterschiedlichen demografischen Gruppen" angehören.
Für viele Hinterbliebenen dürfte das nur ein schwacher Trost sein. Sie fordern Aufklärung von den Behörden, machen geltend, dass es immer wieder in den vergangenen Jahren rund um den See zu Tragödien und ungeklärten Fällen kam. Rigide Video-Überwachung der Zugänge zum Park soll es nun richten, glauben sie.
Die Ermittlungen zu den jüngsten Fällen dauern an.
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