Sechsjähriger wollte Lehrerin "lebendig anzünden", bevor er auf sie schoss

Newport News (USA) - Anfang Januar erschütterte Menschen weltweit die Nachricht über einen gerade einmal sechsjährigen Amokläufer im US-Bundesstaat Virginia. Während die angeschossene Lehrerin noch immer im Krankenhaus liegt, sind erschreckende Details bekanntgeworden, die offen legen, dass sie wegen des problematischen Verhaltens ihres Schülers mehrfach Hilfe suchte und ignoriert wurde.

Der 6-jährige Schütze befindet sich aktuell in Polizeigewahrsam.
Der 6-jährige Schütze befindet sich aktuell in Polizeigewahrsam.  © Billy Schuerman/The Virginian-Pilot/AP/dpa

So wollte der Erstklässler seine Lehrerin Abigail Zwerner "lebendig anzünden" und ihr "beim Sterben zuschauen".

Bereits vor dem tragischen Unglück an der Richneck Grundschule in Newport News, Virginia, soll der junge Schütze ernsthafte Bedenken bei Schulbeamten ausgelöst haben. Doch diese wurden lediglich heruntergespielt, wie Insider berichtete.

Der Erstklässler schoss neuesten Erkenntnissen nach absichtlich mit der Waffe seiner Mutter auf Lehrerin Abigail Zwerner, nachdem es im Vorfeld zu einem Streit im Klassenzimmer gekommen war.

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Zwerner meldete den Zwischenfall nur zwei Stunden vor den beinahe tödlichen Schüssen, was deutlich zeigt, dass der Vorfall hätte vermieden werden können.

Bereits in der Vergangenheit war der Sechsjährige durch sein aggressives Verhalten aufgefallen. Seine Lehrerin soll im vergangenen Jahr mehrfach um Hilfe gebeten haben, wurde aber jedes Mal ignoriert.

War die Behinderung des Jungen der Grund für die Nachlässigkeit der Richneck Grundschule?

Carlos Glover (9), Viertklässler an der Richneck Elementary School, wird von seiner Mutter Joselin Glover gehalten, als sie die Schule verlassen. Nicht wenige Schüler der Grundschule befinden sich nach dem Vorfall in psychischer Betreuung.
Carlos Glover (9), Viertklässler an der Richneck Elementary School, wird von seiner Mutter Joselin Glover gehalten, als sie die Schule verlassen. Nicht wenige Schüler der Grundschule befinden sich nach dem Vorfall in psychischer Betreuung.  © Billy Schuerman/The Virginian-Pilot/AP/dpa

Eine Angestellte der Schule, die lieber anonym bleiben möchte, sendete Berichte an die Washington Post, die belegen, wie katastrophal die Lage bereits lange vor dem schrecklichen Vorfall war.

In einer Notiz soll der 6-jährige Schütze geschrieben haben, er hasse Zwerner, wolle sie "anzünden und dabei zusehen, wie sie stirbt". Der anonyme Bericht behauptete, dass Abigail Zwerner die schockierende Nachricht an die Administration der Richneck Grundschule weiterleitete und aufgefordert wurde, die Angelegenheit fallen zu lassen.

Ferner hieß es, das Kind solle sich bei einem anderen Vorfall in einem Klassenzimmer verbarrikadiert haben, wobei es einen Lehrer und mehrere Schüler mit sich einschloss.

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Auch soll er in einem Wutanfall Möbel und andere Gegenstände im Unterricht herumgeworfen haben, was die anderen Kinder dazu zwang, unter ihren Tischen in Deckung zu gehen.

Laut der Familie des Sechsjährigen leide er an einer "akuten Behinderung", weshalb mindestens ein Elternteil oft am Unterricht teilnahm. In der Woche der Schießerei war das jedoch nicht der Fall.

Es war bekannt, dass sich eine Waffe auf dem Schulgelände befinden soll

Trauerbekundungen für Abby Zwerner zieren die Eingangstür der Richneck Elementary School in Newport News. Eltern und Lehrer senden ihre Unterstützung an die Lehrerin.
Trauerbekundungen für Abby Zwerner zieren die Eingangstür der Richneck Elementary School in Newport News. Eltern und Lehrer senden ihre Unterstützung an die Lehrerin.  © John C. Clark/FR171764 AP/dpa

Es ist anzunehmen, dass die anonyme Lehrkraft in ihrem Bericht aufgrund dieser Behinderung behauptete, der Junge würde "nicht die Bildungsleistung bekommen, die er an der Schule benötigen würde".

Andere Mitarbeiter und Lehrer der Schule konnten bereits offiziell bestätigen, dass Abigail Zwerner mehrmals um Unterstützung bat.

Laut Insider wurde nur Stunden vor dem Vorfall der Verdacht an die Schulverwaltung herangetragen, der Erstklässler trüge eine Waffe bei sich. Angeblich hätten Mitarbeiter der Grundschule den Rucksack durchsucht, aber die halbautomatische 9-mm-Pistole aus dem Besitz seiner Mutter nicht finden können.

Abigail Zwerner schwebe aktuell nicht mehr in Lebensgefahr, sei aber noch nicht bei Bewusstsein und müsse aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen weiterhin im Krankenhaus bleiben.

Titelfoto: Bildmontage: Billy Schuerman/The Virginian-Pilot/AP/dpa

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