Schwestern verlieren Vater (†39): Vier Jahre später hören sie plötzlich sein Herz schlagen
Meriden (USA) - Vier Jahre nach dem Tod von Esteban Santiago (†39) durften Kisandra Santiago (22) und ihre Geschwister ihrem geliebten Vater noch einmal ganz nahe sein.
2019 wurde der 39-jährige Familienvater aus Meriden nach einem medizinischen Notfall ins Krankenhaus eingeliefert. Dort fiel er schließlich ins Koma. Daraufhin mussten seine älteste Tochter Kisandra und die anderen Kinder die schwierigste Entscheidung ihres Lebens treffen.
Die Familie beschloss, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzubrechen und ihren Vater sterben zu lassen. Vor seinem endgültigen Tod wurden ihm - auf seinen Wunsch - Organe entnommen, die er spenden wollte.
"Es war einer der schwersten Tage der Familie", erinnert sich Kianna Santiago, eine weitere Tochter von Esteban, gegenüber NBC Connecticut.
Was die Geschwister zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Ein Organ, das ihr Vater kurz nach seinem Ableben gespendet hatte, rettete einem anderen Mann das Leben.
Unfall-Opfer erhält zweite Chance
"Ohne ihn wäre ich nicht hier", erklärt Peter Turzer, in dessen Brustkorb nun das Herz von Esteban Santiago schlägt.
Vor der Transplantation hatte der Mann, der im US-Bundesstaat South Carolina wohnte, jahrelang mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die durch einen Autounfall im Jahr 2016 ausgelöst worden waren.
Nach dem Unglück hatte man Turzer operiert, bei dem Eingriff blieb mehrfach sein eigenes Herz stehen. Er fiel sogar in ein einwöchiges Koma und wäre um ein Haar gestorben. Doch auch in dieser Geschichte sollte es ein Happy End geben.
Peter Turzer kämpfte unermüdlich um sein Leben, trotz weiterer schwerer Leiden und einer Beinamputation.
Im Juli 2019 erhielt er dann das Spenderherz von Kisandras Vater und durfte sich dank einer erfolgreichen Transplantation über eine völlig neue Lebensqualität freuen.
Geschwister dürfen noch einmal den Herzschlag ihres Vaters hören
Währenddessen versuchten Estebans Kinder herauszufinden, wer der Empfänger des Herzens war. Über eine Spender-Organisation erhielten sie schließlich nach fast zwei Jahren die Kontaktdaten von Peter Turzer, der einem Treffen zustimmte.
Kurz vor dem vierten Todestag von Esteban Santiago trafen Kisandra, Kianna und ihre andere Schwester auf den Mann, der durch den Tod ihres Vaters weiterleben konnte.
Bei ihrem Treffen gab es einen ganz besonderen Moment, als die drei Schwestern ihren Kopf auf Peters Brustkorb legen und sozusagen den Herzschlag ihres verstorbenen Papas hören durften. "Sein Herz zu hören, ist, als wäre er hier. Peter zu umarmen fühlt sich so natürlich an. Es ist, als würde ich Dad umarmen", erklärt Kianna.
Wie Kisandra berichtet, hatte sich ihr Vater immer gewünscht, ein Organspender zu werden und dass sein Herz an eine Person gerät, die fürsorglich und freundlich ist. "Er ist genau das, was mein Vater gewollt hat", sagt die US-Amerikanerin über Peter.
Der Spenderherz-Empfänger selbst ist nicht nur "auf ewig dankbar", sondern verspricht zudem, dass er immer für Estebans Kinder da sein wird.
Video zeigt emotionales Treffen zwischen Spenderherz-Empfänger und Schwestern
"Ich habe jetzt noch eine Familie", so Peter.
Titelfoto: Screenshot/Facebook/Kisandra Santiago