Schwangere Soldatin (†19) auf Militärbasis in Hanau getötet - Wird jetzt endlich für Gerechtigkeit gesorgt?
Washington D.C./Hanau - Vor mittlerweile 21 Jahren wurde auf der ehemaligen US-Militärbasis in Hanau ein schreckliches Verbrechen begangen. Eine 19-jährige schwangere Soldatin wurde getötet. Nun wurde der vermeintliche Mörder festgenommen!
Amanda Gonzales (†19) war im vierten Monat schwanger, während sie als Köchin in der ehemaligen Fliegenhorst-Kaserne in Hessen stationiert war. Laut ihrer Mutter freute sich die junge Frau über die Stationierung in Europa, doch nach acht Monaten entpuppte sich diese als fatal. Ihre Leiche wurde am 5. November 2001 in einem Vorratsraum entdeckt, die 19-Jährige wurde erstickt.
Nach über zwei Jahrzehnten, in denen die Ermittlungen teilweise nur langsam vorankamen, wurde nun Shannon L. Wilkerson (42) festgenommen. Der 42-Jährige war zusammen mit Gonzales 2001 in Deutschland stationiert. Er wird verdächtigt, die werdende Mutter ermordet zu haben, teilt das US-Justizministerium in einer Pressemitteilung mit.
Die 60-jährige Mutter von Gonzales hat angekündigt, dem Prozess beiwohnen und dem vermeidlichen Mörder ihrer Tochter gegenüberstehen zu wollen. Denn für sie könnte mit dem kommenden Prozess der jahrelange Kampf für Gerechtigkeit zu Ende sein.
Während Gonzales in Deutschland stationiert war, soll sie Probleme mit anderen Soldatinnen gehabt haben. Doch auch schwanger wusste sie sich anscheinend zu wehren, wie ihre Mutter in einem Interview erklärt.
"Sie nannten sie 'Kracher', weil sie immer bereit war zu kämpfen. Sie war unabhängig. Sie hat auf sich selbst aufgepasst, also weiß ich, dass sie einen guten Kampf geliefert hat", zitiert New York Times eine Aussage der 60-Jährigen.
Amanda Gonzales war im vierten Monat schwanger, als sie in Hanau getötet wurde
Seit dem Tod von Gonzales wurde die US-Militärbasis geschlossen und der Fall wäre fast zu den Akten gewandert.
Als nach sieben Jahren die Ermittlungen ins Stocken kamen, wurde eine Belohnung in Höhe von 100.000 Dollar für denjenigen festgesetzt, der Informationen über den Mörder der 19-Jährigen hätte. Nach weiteren drei Jahren wurde die Summe auf 125.000 Dollar erhöht.
Die Mutter der Verstorbenen habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um die Ermittlungen voranzutreiben. Mit der Festnahme des 42-Jährigen scheint sich der Aufwand endlich bezahlt gemacht zu haben.
"Ich fühle mich, als hätte ich ein Achterbahnticket gekauft und die Achterbahn ist gerade aufgetaucht. Es ist eine emotionale Fahrt, bei der Wunden aufgerissen werden, aber die Wahrheit darüber bekannt ist, was wirklich passiert ist", wird die Mutter der verstorbenen 19-Jährigen von New York Times zitiert.
Shannon L. Wilkerson hat auf nicht schuldig plädiert. Sollte der 42-Jährige verurteilt werden, droht ihm mindestens eine lebenslange Haftstrafe.
Titelfoto: Screenshot/CID Reward