Richter legt 15-Jährige in Handschellen, weil sie im Gerichtssaal einschläft

Detroit - Ein Richter aus Detroit (Michigan, USA) wurde vorübergehend vom Dienst suspendiert. Zuvor hatte er ein 15-jähriges Mädchen in Handschellen gelegt und ihr Häftlingskleidung angezogen, um ihr eine Lektion zu erteilen.

In späteren Interviews erzählte Richter Kenneth King, das ganze Verhalten und die Einstellung der Jugendlichen hatten ihn gestört.
In späteren Interviews erzählte Richter Kenneth King, das ganze Verhalten und die Einstellung der Jugendlichen hatten ihn gestört.  © 123RF/9dreamstudio

Eigentlich sollte es nur ein Ausflug zum 36. Bezirksgericht werden. Organisiert wurde das Ganze von einer Umweltschutzorganisation, die auch Kajaktouren oder Ähnliches für Jugendliche anbietet, wie BBC berichtet.

Im Gerichtssaal war das Mädchen offenbar eingeschlafen, was Richter Kenneth King gar nicht passte. Deshalb ließ er andere Besucher darüber abstimmen, ob er sie in eine Jugendstrafanstalt stecken soll.

Dann entschied er, der 15-Jährigen Handschellen anzulegen und sie in Häftlingskleidung zu stecken.

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Sein Ziel war, das die Situation für die Jugendliche "sehr real aussieht und sich auch so anfühlt", auch wenn er sie natürlich nicht wirklich ins Gefängnis bringen wollte.

Mutter der 15-Jährigen ist vom Verhalten des Richters schockiert

"Würden Sie wollen, dass jemand Ihr Kind so behandelt? Sie vor der ganzen Welt und ihren Freunden zu demütigen, damit sie sich noch schlechter in ihrer Situation fühlt?", fragt die Mutter des Mädchens.

Die Alleinerziehende mit zwei Kindern versucht ihr Bestes. Ihre Tochter war einfach müde, weil sie kein eigenes Bett zum Schlafen besitzt.

William McConico, der Vorsitzende Richter des 36. Bezirksgericht betonte inzwischen, dass diese Prozedur nicht den "Standards des Gerichts" entsprach. Außerdem habe man eine "schnelle und gründliche Untersuchung" des Vorfalls unternommen und King deshalb zunächst suspendiert, bis er sich einer Schulung unterzogen hat.

Der zeigte sich nicht einsichtig und ist überzeugt davon, dass er richtig gehandelt habe. "Ich werde tun, was nötig ist, um diese Kinder zu erreichen und sicherzustellen, dass sie nicht erneut vor mir stehen", erklärt er.

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