QAnon-Bewegung: Einer der Strippenzieher wurde offenbar identifiziert
USA - Sie verbreiten krude Verschwörungstheorien, rufen immer wieder zur Gewalt auf und ihre Anhänger gehörten zu den ersten, die vergangene Woche das US-Kapitol in Washington, D.C. stürmten. Die sogenannte QAnon-Bewegung zählt mittlerweile zu den größten Bedrohungen, denen sich die USA derzeit stellen müssen. Nun soll einer ihrer prominentesten Hintermänner identifiziert worden sein.
In Verschwörer-Kreisen ist er unter dem Pseudonym "Neon Revolt" bekannt. In dem rechtsextremen Netzwerk Gab sollen ihm mehr als 600.000 Anhänger folgen, während er wilde Theorien verbreitet und seine Gefolgschaft immer wieder zu Gewalt anstachelt. Nun wurde die Identität von "Neon Revolt" offenbar aufgedeckt.
Wie "Vice" berichtet, handelt es sich bei dem Mann hinter dem Pseudonym um Robert Cornero Jr., einen erfolglosen Drehbuchautor aus Neptune City, New Jersey.
Logically, eine Organisation, die sich auf das Überprüfen von Fakten spezialisiert hat, habe eine auf Corneros Namen registrierte Firma entdeckt, die ein Buch von "Neon Revolt" über die QAnon-Bewegung veröffentlichte.
Paranoider, fremdenfeindlicher und verbitterter Drehbuchautor
Cornero soll 2018 damit begonnen haben, sich für die damals noch junge Bewegung zu interessieren, nachdem seine Karriere in Hollywood ohne jeglichen Erfolg gescheitert war.
Kurz darauf zog Cornero zu seinen Eltern zurück und erschuf sein Alter-Ego "Neon Revolt".
"'Neon' ist einer der prominentesten QAnon-Influencer, innerhalb dieser Gruppierung. In seinem Blog veröffentlicht er immer wieder extrem lange Romane, die unzählige Verschwörungstheorien miteinander verbinden, die jedoch allesamt nichts miteinander zu tun haben", wird Mike Rothschild, ein Wissenschaftler auf dem Gebiet der Verschwörungstheorien, in dem "Vice"-Bericht zitiert.
Seine Persönlichkeit sei die eines paranoiden, fremdenfeindlichen und verbitterten Drehbuchautors, der die Fahne traditioneller konservativer Werte im liberalen Hollywood aufrecht hält, sagte Rothschild weiter.
Titelfoto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa