Polizei schafft es nicht, flüchtige Hunde einzufangen und erschießt sie innerhalb von Minuten

Idaho (USA) - Polizisten im US-Bundesstaat Idaho griffen zur Waffe, nachdem sie zwei Hunde, die von ihrem Grundstück geflüchtet waren, nicht wieder einfangen konnten. Wenige Minuten nach ihrer Ankunft töteten sie die Tiere. Boomer und Luna waren keineswegs aggressiv, aber sie störten den Verkehr.

Boomer (l.) und Luna (r.) liegen leblos auf der Straße, nachdem der Polizist im Bild auf sie geschossen hatte.
Boomer (l.) und Luna (r.) liegen leblos auf der Straße, nachdem der Polizist im Bild auf sie geschossen hatte.  © Screenshot: Facebook/Stephanie Carsner

In vielen Augen ist die Tat nur ein weiterer Akt von unnötiger Polizeigewalt, der in diesem Fall zwei Hunde traf.

Wie die britische Zeitung Daily Mail berichtete, waren die beiden Fellnasen auf einer viel befahrenen Straße nahe ihres Zuhauses unterwegs, nachdem sie ausgebüxt waren. Zu dieser Zeit war Besitzerin Ashley Price mit ihrer Familie nicht in Heyburn, Idaho. Verwandte passten auf die Haustiere und das Haus auf, doch der weiße Pyrenäenberghund Boomer und die Weimaranerhündin Luna schafften es, unbemerkt von dem eingezäunten Grundstück zu entwischen.

Gegen 17.30 Uhr hatte ein Nachbar die beiden Fellnasen auf seinem Grundstück bemerkt. 20 Minuten später wurde die Polizei alarmiert, die kurz vor 18 Uhr am Ort des Geschehens eintrafen. Wenige Minuten später lagen Boomer und Luna schon erschossen am Straßenrand.

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Der Vorfall ereignete sich am 27. Mai. Auch die zuständige Polizeibehörde veröffentlichte bereits eine Pressemitteilung, in der die Zeitabstände bestätigt wurden.

Darin wurde das Verhalten der Hunde als "unkooperativ" beschrieben, da sie innerhalb weniger Minuten nicht auf "Pfeifgeräusche und Rufe" reagierten. Ferner hieß es, die Polizei sei "außer Reichweite" gewesen, "um Taser zu nutzen".

Sechsminütiger Einfangversuch

Die Trauer wiegt schwer: Zwei von drei liebenden Haustieren verlor Familie Price durch die leichtfertige Entscheidung eines Polizisten.
Die Trauer wiegt schwer: Zwei von drei liebenden Haustieren verlor Familie Price durch die leichtfertige Entscheidung eines Polizisten.  © Screenshot: Facebook/Stephanie Carsner

Besonders schlimm: Tierretterin Stephanie Carsner war bereits vor Ort und versuchte die beiden Hunde unbeschadet einzufangen. Dann trafen die Polizisten ein und verschreckten die Tiere. Carsner wurde weggeschickt, entschied sich aber, zurückzufahren.

Sie filmte die schreckliche Szene und will nun gegen das grausame Verhalten der anwesenden Beamten vorgehen. Boomer und Luna waren keineswegs aggressiv, sie stellten "nur" eine Gefahr für den Verkehr dar. Als man auf sie schoss, befanden sich beide am Straßenrand nur wenige Meter von den parkenden Polizeiautos entfernt.

Anstatt die Straße für einige Zeit zu sperren und den Tieren Zeit zu geben, entschieden sie innerhalb von nur sechs Minuten, zwei Leben zu nehmen.

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Carsner, die von der Polizei selbst gerufen wurde, schilderte auf Facebook: "Ein Beamter hatte mir als Retter die Erlaubnis gegeben, diese beiden Hunde zu fangen, die überhaupt nicht aggressiv, sondern nur müde und durstig waren."

Weiter hieß es in ihrem Post: "Officer Tomander fragte, ob die Hunde mir gehörten, sagte mir, ich solle zu Hause sein, sagte mir dann, dass er die Hunde erschießen würde, sagte aber nichts über den Versuch, sie einzufangen. Ich schrie: 'Nein, das tust du nicht, weil ich als Retterin hier bin.'"

Die Tierretterin ließ sich von der Polizeibehörde bestätigen, dass der handelnde Beamte keine Erlaubnis eingeholt hatte, die Waffe abzufeuern. Der Fall wird derzeit noch untersucht. Auch die Tierschutzorganisation PETA hat sich bereits eingeschaltet.

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: Screenshot: Facebook/Stephanie Carsner

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