Politischer Eklat nach Schul-Massaker: "Ich kann nicht fassen, dass Sie ein kranker Bastard sind"
Uvalde/Washington - Bei einer Pressekonferenz zu dem verheerenden Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas ist es zu einem politischen Eklat gekommen.
Der Demokrat Beto O'Rourke (49) unterbrach am Mittwoch eine laufende Pressekonferenz des republikanischen Gouverneurs von Texas, Greg Abbott (64), und kritisierte diesen für seine Haltung zu den Waffengesetzen im Land.
O'Rourke, der im November bei der nächsten Gouverneurswahl in Texas als Herausforderer gegen Abbott antreten will, warf dem Republikaner vor, nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA zu unternehmen. "Sie tun nichts", kritisierte O'Rourke.
Abbott reagierte auf die Vorwürfe nicht, während andere Offizielle O'Rourke zur Ordnung riefen und ihn dazu aufforderten, den Saal zu verlassen. Ein Mann rief O'Rourke zu: "Sie fallen aus dem Rahmen, und Sie sind peinlich."
Ein anderer Mann beschimpfte den Demokraten wüst und sagte: "Ich kann nicht fassen, dass Sie ein kranker Bastard sind, der aus einer Sache wie dieser ein politisches Thema machen will." O'Rourke verließ nach der verbalen Auseinandersetzung den Raum.
Demokraten fordern Verschärfung der Waffengesetze
Eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA scheitert seit vielen Jahren an einer grundlegenden Uneinigkeit zwischen Demokraten und Republikanern in dieser Frage.
Während viele Demokraten seit langem eine substanzielle Verschärfung der Vorschriften für Waffenbesitz im Land fordern, sind viele Republikaner vehement dagegen.
Abbott argumentierte auch am Mittwoch, strengere Gesetze seien nicht die Lösung, um Amokläufe wie den jüngsten in Uvalde in Texas zu verhindern. Ein Schütze hatte dort am Dienstag in einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrer erschossen.
O'Rourke hatte von 2013 bis 2019 für die texanische Grenzstadt in El Paso im Repräsentantenhaus gesessen und sich später als Kandidat für einen Senatssitz und als parteiinterner Präsidentschaftsbewerber der Demokraten national einen Namen gemacht. Durchsetzen konnte sich O'Rourke in beiden Fällen nicht.
Titelfoto: ALLISON DINNER / AFP