Nach Massaker bei Teenager-Geburtstag: Junger Football-Star (†18) unter den Opfern
Dadeville (Alabama/USA) - Nach den tödlichen Schüssen auf der Geburtstagsparty einer 16-Jährigen mit vier Toten und 28 Verletzten herrscht in der US-Kleinstadt Dadeville nur noch Trauer und Entsetzen. Unter den Toten ist auch Phil Dowdell (†18), den viele im Ort als Ausnahme-Athleten kannten. Er stand vor einer Karriere als Football-Profi.
In wenigen Wochen wollte Phil Dowdell die High-School abschließen, ein Sport-Stipendium an der renommierten Jacksonville State University hatte der Ausnahmesportler sicher. Er wollte im College-Football durchstarten. Bei vielen im knapp 3000 Einwohner zählenden Ort galt der 18-Jährige als "größter Held der Heimatstadt".
Die, die ihn kannten, zeichnen das Bild eines sympathischen und ehrgeizigen jungen Mannes, der bei seiner Oma aufwuchs und stets versuchte, seinen beiden kleinen Schwestern ein Vorbild zu sein.
Doch nun ist Phil tot, wurde am Samstagabend auf der Geburtstagsparty seiner Schwester Alexis (16) erschossen. Mit ihm starben drei weitere junge Menschen, 28 wurden zum Teil schwer verletzt, berichtet CNN weiter. Die meisten Opfer sind Teenager, unter ihnen viele Sportler.
Wer die tödlichen Schüsse abgab, ist nach wie vor unklar. Augenzeugenberichten zufolge kreuzte eine Person mit Pistole auf der Party auf, wurde deswegen abgewiesen. Eine halbe Stunde später, gegen 22.34 Uhr, passierte die Schießerei.
Tiefe Betroffenheit in Dadeville: "Hier kennt jeder jeden"
"Ich kannte diese Kinder persönlich. Die meisten Leute kannten sie", sagte Reverend Hayes, der sowohl Gemeindepfarrer als auch Seelsorger bei der Polizei ist. "Hier kennt jeder jeden."
Auch Stadträtin Teneeshia Goodman-Johnson fällt es schwer das Geschehene zu verarbeiten: "Sehr sportliche, sehr anständige Kinder, sehr respektvolle Kinder", sagte sie zu CNN. "Sie wollten einfach nur Spaß haben, und das wurde ihnen genommen."
Auch Präsident Biden (80) zeigte sich in einem Statement betroffen, ob der völlig sinnlosen Bluttat. "Was ist aus unserem Land geworden, wenn Kinder nicht mehr ohne Angst zu einer Geburtstagsparty gehen können? Wenn Eltern sich jedes Mal Sorgen machen müssen, wenn ihre Kinder zur Schule, ins Kino oder in den Park gehen?", mahnte Biden.
Ob der Täter unter den Toten sei, ist derzeit noch unklar. Die Polizei ermittelt, wertet Spuren vom Tatort aus, befragt Zeugen.
In wenigen Wochen wollte Philstavious Dowdell ans College gehen, um dort Football auf hohem Niveau spielen zu können
Er war "von Gott gesegnet", sagt sein Trainer
Phil brillierte nicht nur im Football, er war auch ein begnadeter Basketballer und Leichtathlet, sagte sein High-School-Trainer Martin Taylor, der ihn seit seinem neunten Lebensjahr trainierte zu CNN. "Alles, was ihm aufgetragen wurde, konnte er mit Gottes Segen umsetzen."
Der Trainer und die Nachwuchshoffnung hatten ein enges Verhältnis, Phil sei ihm wie ein Sohn gewesen, schildert der Football-Lehrer. Sein eigener Sohn, der bereits aufs College geht und Phil haben häufig gemeinsam trainiert. Sie waren Freunde, erzählt Coach Taylor.
"Seine Großmutter gab ihm jeden Morgen, bevor er zur Schule ging, eine Bibelstelle zu lesen, um sicherzugehen, dass er immer auf dem richtigen Weg war", beschreibt der Sportlehrer die Erziehung seines Schützlings.
Martin Taylor kann das Geschehene immer noch nicht fassen.
Der jüngste Vorfall war bereits die 160. Massenschießerei in den USA, alleine in diesem Jahr.
Titelfoto: Montage: Facebook/Phil Dowdell, Facebook/Alexis Dowdell, Megan Varner / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP, Facebook/Dadeville High School