Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Harvard-Präsidentin schmeißt hin!
Washington - Nach nur rund sechs Monaten im Amt tritt die Präsidentin der US-Elite-Universität Harvard, Claudine Gay (53), zurück.
Die Entscheidung folgt Plagiatsvorwürfen sowie heftiger Kritik, dass Gay nicht genug gegen den zunehmenden Antisemitismus an ihrer Uni - infolge des Hamas-Angriffs auf Israel - unternommen hat.
Während einer Anhörung im US-Kongress zu antisemitischen und islamophoben Vorfällen in Harvard sorgte die 53-Jährige mit ihrer Stellungnahme für Empörung.
Auf die Frage, ob der "Aufruf zum Völkermord an den Juden" an ihrer Universität gegen Richtlinien zu Mobbing und Belästigung verstoße, antwortete Gay nicht mit "Ja" oder "Nein", sondern sagte: "Das kann sein, abhängig vom Kontext."
Der darauf folgende Protest hat nun offenbar Konsequenzen: "Mit schwerem Herzen, aber aus tiefer Liebe zu Harvard teile ich mit, dass ich als Präsidentin zurücktreten werde", zitierten US-Medien am heutigen Dienstag aus einem Brief Gays an die Universitätsgemeinschaft.
Die Entscheidung sei ihr demnach nicht leicht gefallen, liege aber im "besten Interesse von Harvard".
Wie die Hochschulzeitung "Harvard Crimson" berichtete, wurde bereits ein vorläufiger Vertreter ernannt.
Titelfoto: Mark Schiefelbein/AP