Indiana (USA) - In Zeiten, in denen die Nachrichten über ein Massaker in einer Schule in den USA nur wenige Tage alt sind, fällt es wohl den meisten Eltern schwer, ihre Kinder am Morgen aus dem Haus zu lassen. Emily Solberg will mit einer wunderschönen Idee andere Familien inspirieren, wie man seine Lieblinge zumindest mit einem besseren Gefühl verabschieden kann.

Am vergangenen Dienstag war ein 18-jähriger Schütze während der Unterrichtszeiten in das Schulgelände einer Grundschule im texanischen Uvalde eingedrungen und tötete insgesamt 21 Menschen.

Neben zwei Lehrerinnen starben auch 19 Kinder. Es handelt sich um eines der verheerendsten Schulmassaker in der US-Geschichte.

Während die Ermittlungen laufen, die Polizei immer mehr Fehler einräumt und die Politiker über die Verschärfung der Waffengesetze streiten, fragen sich Tausende Eltern im Land, wie sie ihre Kinder unter diesen schrecklichen Umständen überhaupt in die Schule schicken können.

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Eine unter ihnen ist Emily Solberg. Die Frau aus Indiana ist Mutter von zwei Kindern, ihre Tochter ist im Schulalter.

Auf ihrer Facebook-Seite schrieb sie am Unglückstag: "Heute wurde für 21 Elternpaare ihr schlimmster Albtraum wahr. Wann werden wir aufwachen, Amerika? Wann? Wie viele Kinder müssen sterben? Ich habe es satt."

Zu ihrem Beitrag postete sie ein Bild von den Händen ihrer Tochter. Auf einem der Handrücken sieht man ein kleines gemaltes Herz. "Jeden Tag schicke ich meine Tochter mit einem auf ihre Hand gezeichneten Herz zur Schule", erklärt Emily.

Freunden und Lehrern würde sie erzählen, dass sie es darauf malt, damit ihre Tochter im Fall von Heimweh auf ihre Hand schauen kann und eine "physische Erinnerung" an ihre Mama dabei hätte. "Sie kann es anfassen und wissen, dass ich immer für sie da bin, auch wenn ich nicht bei ihr sein kann."

Doch das ist nur einer der Gründe, warum Emily ihre Tochter jeden Tag aufs Neue bemalt. "Willst du die ganze Wahrheit wissen?", fragt sie ihre Follower auf Facebook.

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Ihre Begründung geht an die Substanz: "Ich schicke sie jeden Tag mit einem auf die Hand gezeichneten Herz zur Schule, damit sie, falls sie jemals in einem dunklen Raum an einer Wand sitzen sollte, ihre Knie an ihre Brust gedrückt und ihren blonden Kopf vor Schreck gebeugt, stille Tränen an ihrer Wange hinunterlaufen, während ihre Klasse darauf wartet, dass ein bewaffneter Schütze versucht, die Tür gegen eine Barrikade aus Schreibtischen aufzudrücken." Ähnliche Erlebnisse mussten laut Medienberichten auch die Grundschüler aus Uvalde machen.

"Sie wird wissen, dass ich sie liebe", fügt Mutter Emily hinzu. Gleichzeitig hofft sie, dass ihre Tochter das Herz in Zukunft nur benötigen wird, weil sie ihre Mama vermisst - und nicht, weil sie inmitten eines Schulmassakers sitzt.

"Das ist so wunderschön", schreibt jemand unter das Herz-Foto von Emily. "Ich habe die ganze Zeit geweint, bevor du das hier gepostet hast und nun muss ich wieder weinen", meint eine andere Userin. "Mein Herz ist gebrochen."

"Ich habe meine Tränen zurückgehalten beim Lesen, aber jetzt bin ich zusammengebrochen", erklärt eine Nutzerin. "Ich werde meinen Kindern ab sofort auch Herzen drauf malen", schreibt eine andere.