Mord in den Bergen? Ein toter Mann und ein toter Hundewelpe geben Rätsel auf
Washington/USA - Dieser Todesfall gibt Rätsel auf. Ein Wanderer und dessen Hundewelpe wurden tot in den Bergen des US-Bundesstaats Washington aufgefunden. Aber wie sind sie ums Leben gekommen? Die Familie der Opfer verklagt nun die regionale Verwaltung auf eine Millionensumme.
Aron Christensen (†49) und sein vier Monate alter Australian Shepherd-Welpe Buzzo kehrten im August vergangenen Jahres nicht lebend von einer Wandertour zurück. Beide wurden tot auf dem Walupt Lake Trail in Lewis County im US-Bundesstaat Washington gefunden.
Laut einem Bericht der Daily Mail UK sagten die Hilfssheriffs des für den Fall zuständigen Bezirks den Angehörigen, Aron habe vermutlich einen Herzinfarkt - ausgelöst durch gestrecktes Marihuana - erlitten, sei daraufhin auf einen Stock gefallen und dann verstorben.
Doch dann wendete sich das Blatt: Eine Gerichtsmedizinerin fand bei der Obduktion eine Kugel in Christensens Brust, gab allerdings auch zu Protokoll, dass der Wanderer zum Todeszeitpunkt einen Herzinfarkt gehabt haben könnte. Das ließe sich anhand von Gewebestrukturen erkennen.
In ihrem Autopsiebericht habe die Forensikerin dennoch angegeben, dass der 49-Jährige an einer Schussverletzung gestorben sei und stufte den Tod als "Mord" ein.
Welpe Buzzo wurde ebenfalls untersucht - mit dem Ergebnis, dass das vier Monate alte Tier erstochen worden sei. Bei der späteren Gerichtsverhandlung spielten die Ergebnisse keine Rolle mehr.
War es Mord oder ein Unfall? Es gibt nur einen Zeugen
Im Laufe der Ermittlungen meldete sich ein 19-jähriger Zeuge, der Sohn eines Hobbyjägers. Der junge Mann sagte aus, beim Wandern mit seiner Freundin ein Knurren gehört zu haben. Daraufhin habe er aus Angst einen Schuss abgegeben. Als er sich dem Ort des Knurrens näherte, bemerkte er, dass es sich um einen jungen Hund handelte und entdeckte obendrein einen toten Mann, mit einem Einschussloch in der Brust.
Im Frühjahr dieses Jahres, also ein halbes Jahr nach dem rätselhaften Tod Christensens, teilte die Staatsanwaltschaft schließlich mit, keine Anklage gegen den 19-jährigen Zeugen erheben zu wollen.
Zur Begründung gehörte unter anderem, dass der 19-Jährige ein guter Junge sei und aus gutem Hause käme. Für die Familie der Opfer war das ein Schock.
Familie verklagt den Bezirk auf eine Millionensumme
Die Angehörigen des Toten gaben sich mit dem Urteil nicht zufrieden. Sie verklagten den Bezirk auf 20 Millionen Dollar und warfen den Ermittlern vor, den Fall nicht ausreichend untersucht und die Ermittlungen verpfuscht zu haben. Es gebe einfach zu viele Ungereimtheiten.
Lorenzo Leoni, Anwalt der Familie, fasste die bisherigen Ereignisse so zusammen: "Ein Mann ist tot, wir haben jemanden, der zugibt, dass mindestens ein Schuss abgefeuert wurde und wir haben einen Bericht eines Gerichtsmediziners, der darauf hinweist, dass es eine Schusswunde an der Brust gab und es die Todesursache war. Das sollte eigentlich ausreichen."
Titelfoto: Screenshot/Facebook/aron.christensen.5