McDonald's-Mitarbeiter klagen an: Wir mussten mit Corona arbeiten!

Chicago (USA) - Sechs Mitarbeiter des US-Restaurant-Riesen McDonald's geben an, unter Druck gesetzt worden zu sein, arbeiten zu gehen, obwohl sie sich mit dem Coronavirus infizierten.

Ein Hinweisschild wirbt für den Standort eines McDonald's-Restaurants.
Ein Hinweisschild wirbt für den Standort eines McDonald's-Restaurants.  © 123rf/Eugene Sergeev

Zwei Angestellte eines McDonald's-Restaurants in Chicago starben nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Anschließend fühlten sich gleich sechs Kollegen krank und wollten zu Hause bleiben, berichtete Business Insider.

Kenia Campeando, eine der sechs Erkrankten, erklärte dem Medium, dass die Leiterin des Franchise-Restaurants die Berichte der Mitarbeiter nicht ernst nahm.

So sorgte sich sie angeblich nicht darum, dass die Abstandsregeln eingehalten werden können, stellte keine Schutzausrüstung zur Verfügung und verwehrte die bezahlten Krankentage.

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Laut Campeandos Erklärungen soll die Filialleitung die Angestellten zudem unter Druck gesetzt haben, solange arbeiten zu gehen, bis die erforderliche Anzahl an positiven Corona-Tests vorliege. Die Angestellte steht somit seit 11. Oktober auf Anordnung der lokalen Gesundheitsbehörde OSHA unter Quarantäne, soll jedoch weiterhin im Restaurant arbeiten gehen.

Kenia Campeando zeigte diese Arbeitsanordnung bei der Behörde an, die nun gegen die Betreiberin des Lokals ermittelt.

Gesundheitsbehörde OSHA untersucht Vorwürfe gegen McDonald's in Chicago

Eine Illustration des Coronavirus.
Eine Illustration des Coronavirus.  © dpa/AP/Centers for Disease Control and Prevention/Uncredited

Die Frau erklärte: "Ich bin immer noch krank und habe Angst, dass meine Chefin sich an mir rächen wird, wenn ich mich weigere, wieder zur Arbeit zu gehen, während ich ansteckend bin."

Und weiter: "Dies zwingt Mitarbeiter auf Stundenbasis wie mich dazu, zwischen dem Erwerb eines dringend benötigten Gehaltsschecks zur Deckung meiner Lebenshaltungskosten oder der Selbstisolierung zu Hause ohne Bezahlung zu wählen, um möglicherweise die Ausbreitung einer hoch ansteckenden Krankheit zu verhindern."

Am Montag soll eine weitere Kollegin der McDonald's-Arbeiterin eine neuerliche Beschwerde bei der Gesundheitsbehörde der Stadt eingereicht haben. "Diese Praktiken sind inakzeptabel und haben zweifellos zu dem plötzlichen Anstieg der Covid-19-Fälle in diesem Geschäft beigetragen", erklärte sie.

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Die McDonald's-Chefin erklärte dem Business Insider indes, dass sie alle Mitarbeite bitte, zu Hause zu bleiben, wenn sie krank sind und "biete vom Virus Betroffenen bezahlten Krankenurlaub an".

Nun untersucht die Gesundheitsbehörde OSHA den Vorfall genauer.

Ähnlicher Fall in San Jose

Die Gesundheitsbehörden untersuchen nun die Vorfälle in zwei McDonald's-Lokalen.
Die Gesundheitsbehörden untersuchen nun die Vorfälle in zwei McDonald's-Lokalen.  © Unsplash/Roman Lopez

Eine ähnliche Beschwerde erhielt die Behörde im US-Bundesstaat Kalifornien.

Dort wurden McDonald's-Mitarbeiter per Post angeschrieben, wenn sie krank zu Hause seien und darüber informiert, dass sie keinen Lohn erhalten würden.

"Ich war verängstigt und wütend, als meine Kollegen immer wieder krank zur Arbeit kamen", erklärte die Beschwerdeführerin. "Ich würde versuchen, Abstand zu ihnen zu halten und meine Maske tragen", aber in dem kleinen Restaurant sei dies nicht effektiv, hieß es weiter.

Auch diese Vorwürfe würden nun geprüft werden.

Titelfoto: Montage: 123RF/Eugene Sergeev, dpa/Uncredited/Centers for Disease Control and Prevention/AP

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