Mann erschießt Jugendlichen, weil er Airsoft-Waffe für echt hält
King County (USA) - Die Staatsanwaltschaft von King County (Washington, USA) hat einen Mann wegen Mordes und Körperverletzung angeklagt, nachdem dieser einen Jugendlichen erschossen hatte. Eigentlich wollte der nur in ein Geschäft, um etwas umzutauschen...
Der Angeklagte Aaron Brown Meyers (51) dachte, der Junge habe eine echte Waffe in der Hand und wolle ein Sportgeschäft ausrauben, wie "ABC News" berichtete.
Tatsächlich handelte es sich bei dem, was der Erschossene in seiner Hand trug, aber lediglich um eine Nachbildung, eine sogenannte Airsoft-Waffe!
Insgesamt waren die Teenager zu dritt unterwegs. Die beiden Überlebenden gaben bei der Polizei an, dass sie zum Sportgeschäft gehen wollten, um die nicht mehr funktionierende Airsoft-Pistole auszutauschen.
Der mit einer halbautomatischen Pistole bewaffnete Myers stieg aus seinem Auto, um sich den Jungen entgegenzustellen.
Ein Überwachungsvideo zeigt die Wahrheit
Er dachte, sie haben vor, mit der Waffe den Laden auszurauben. Zeit, die Polizei zu rufen, hatte er laut eigenen Angaben nicht, weil er "die Pflicht hatte, zu handeln, um die Personen davon abzuhalten, jemand Unschuldigen zu verletzen, und um seinen Sohn zu schützen", heißt es in einer Gerichtsakte.
Er näherte sich den Jugendlichen und forderte diese auf, die Hände hochzunehmen. Laut Myers Aussage kamen die Opfer dieser Bitte aber nicht nach.
Dann feuerte er mit mehreren Schüssen auf einen von ihnen, weil er glaubte, dass der zu seinem Hosenbund griff, um eine Waffe zu ziehen und ihn zu töten.
Ein Überwachungsvideo zeigte dann aber, dass die Aussagen des Täters nicht ganz der Wahrheit entsprachen.
Sie zeigen, wie der Angeklagte sich den Teenagern schnell näherte, einen der Jungen sofort zu Boden zwang und ihn dort festhielt. Währenddessen richtete er seine Waffe auf einen anderen, der die Hände zwar oben hatte, sie aber dann nach unten sinken ließ. Dann feuerte der Angeklagte mehrfach auf ihn.
Myers befindet sich derzeit in Haft und wird mit einer Kaution von zwei Millionen US-Dollar festgehalten. Am 24. Juni soll er vor Gericht kommen.
Titelfoto: David Young/dpa