Lehrerin zeigt Disney-Film: Jetzt wird gegen sie ermittelt, weil sie die Kinder manipuliert haben soll!

Hernando County (Florida) - Dass das Zeigen eines Disney-Films schwerwiegende Konsequenzen haben würde, hätte die Lehrerin Jenna Barbee nicht gedacht. Doch jetzt wird gegen sie ermittelt. Denn sie soll den Kindern angeblich ihr eigene Weltanschauung aufgedrückt haben, da in dem Film ein homosexueller Charakter vorkam!

Jenna Barbee (r.) fürchtet ernsthafte Konsequenzen, weil sie ihren Schülern einen Disney-Film mit einem schwulen Protagonisten zeigte.
Jenna Barbee (r.) fürchtet ernsthafte Konsequenzen, weil sie ihren Schülern einen Disney-Film mit einem schwulen Protagonisten zeigte.  © Fotomontage: 123rf/jackasbati, Screenshot/TikTok/@becomingabetterbarbee

Seitdem der republikanische Gouverneur Ron DeSantis (44) des US-Bundesstaates Florida ein Gesetz eingeführt hat, ist das Unterrichten für Lehrer ein einziges Minenfeld geworden. Denn sie dürfen Themen wie Homosexualität oder Geschlechteridentität nicht behandeln, selbst die Erwähnung der Wörter kann schon negative Folgen mit sich bringen.

Der Grund: Einige der konservativen Eltern, haben es sich zur Aufgabe gemacht, schon kleinste Verstöße zu melden, Fragen werden erst später gestellt. So auch im Fall von Jenna.

Ihr wurde zum Verhängnis, dass eine Schülerin einer anderen Klasse mit bei ihr im Zimmer saß. Da sie vorher von allen Erziehungsberechtigten ihrer Klasse die Erlaubnis bekommen hatte, Filme mit diversen Themen zu zeigen.

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Um ihren Fünftklässlern eine Pause zu gönnen, nachdem sie einen schweren Test geschrieben hatten, hatte sich die junge Frau dazu entschieden, einen Film zu zeigen. Ihre Wahl fiel auf die Disney-Animation "Strange World". Darin geht es um eine Abenteurer-Gruppe, die eine fremde Welt sowie deren Flora und Fauna erkundet. Dabei vermittelt der Film nebenbei, dass man "Differenzen überwinden, Freundlichkeit verbreiten, kommunizieren und Träume verfolgen [soll]", laut der Lehrerin auf TikTok.

Die Themen, die in der Animation angeschnitten wurden, passten in den Lehrplan, deshalb hatte Jenna ihn auch ausgesucht. Eine kleine Nebenhandlung war, dass der Protagonist sich in einen anderen Jungen verliebt hatte.

Das sorgte dafür, dass ein Elternteil des "fremden Mädchens" der Lehrerin unterstellte, sie wolle die Kinder mit Homosexualität indoktrinieren. Indoktrination beziehungsweise indoktrinieren, bedeutet jemandem, zum Beispiel durch Manipulation die eigene Meinung aufzudrücken, ohne Kritik zuzulassen.

Auf TikTok setzte sich Jenna zu wehr und erklärte die Situation

Jenna hatte eine Erlaubnis der Eltern, Kindern Filme zu zeigen

Die Kinder freuten sich einfach, einen Film zu schauen und nahmen die Homosexualität des einen Charakters gar nicht oder nur halb wahr. (Symbolbild)
Die Kinder freuten sich einfach, einen Film zu schauen und nahmen die Homosexualität des einen Charakters gar nicht oder nur halb wahr. (Symbolbild)  © 123RF/pressmaster

Dass der eine Charakter sich in eine gleichgeschlechtliche Figur verliebt hatte, spielte nur zwei Minuten über eine Spanne von rund 90 Minuten eine Rolle. Im Vergleich dazu gab es mehrere Szenen, wie sich ein Elternpaar im Film küsste.

Die wenigen Szenen waren aber genug, um Shannon Rodriguez aufzuregen, deren Name durch den Talahasse Democrat aufgedeckt wurde. Ohne Rücksprache mit der Lehrerin oder der Schulleitung zu halten, meldete sie Jenna beim Bildungsministerium wegen "Indoktrination".

Seitdem wird gegen die Lehrerin ermittelt. Das ist nicht nur für sie eine traumatische Erfahrung, sondern auch für ihre Schüler. Denn die schüchternen Kids werden von Beamten aus dem Unterricht geholt und verhört. Dafür brauchen sie keine Zustimmung der Eltern!

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"Kennen Sie das Trauma, das einigen meiner Schüler zustoßen wird? Einige von ihnen können kaum zu mir kommen und ein Gespräch mit mir führen und gewöhnen sich gerade erst an mich, und jetzt darf ein Ermittler kommen und sie verhören. Willst du mich verarschen? Was zeigt ihnen das?", regt sich die junge Frau in dem TikTok-Clip auf.

Des Weiteren betonte sie in dem Video, dass sie ihre Ansichten nie einem ihrer Schüler aufdrücken würde. Sie wollte lediglich einen Raum schaffen, in dem sich die Kinder wohlfühlen. Da zu Beginn des Schuljahres sich ihr einige Kinder anvertraut und geoutet hatten.

Titelfoto: Fotomontage: 123rf/jackasbati, Screenshot/TikTok/@becomingabetterbarbee

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