Leere Supermarkt-Regale, utopische Online-Preise: Diese beliebte Soße ist kaum zu bekommen!
Kalifornien (USA) - Ein akuter Mangel an Chilischoten hat dazu geführt, dass der US-Soßenhersteller "Hyu Fong Foods" Produktionsengpässe meldete. Supermarkt-Regale sind leer, während online die Preise für die scharfe Soße explodieren, die auch hierzulande in vielen Kühlschränken und vor allem asiatischen Restaurants zu finden ist.
Die Rede ist von Sriracha. Laut dem Newsportal Insider kann man eine einzige Flasche derzeit - nur, wenn man Glück hat - online für etwa 70 US-Dollar (circa 64 Euro) erwerben.
Damit ist die scharfe Soße sogar teurer als der Kauf einer Aktie von Coca-Cola, der Bank of Amerika oder Pfizer.
Und das alles, weil die Wetterbedingungen im vergangenen Jahr die Chili-Ernte in Mexiko zerstörten und nun ein akuter Mangel an den scharfen Schoten herrscht - die Hauptzutat und wichtigste Geschmackskomponente für Sriracha aber auch andere Soßen von "Hyu Fong Foods" wie Samba Oelek und der hauseigenen Chili-Knoblauch-Soße.
"Leider liegt dies außerhalb unserer Kontrolle und ohne diese wesentliche Zutat können wir keines unserer Produkte herstellen", schrieb das Unternehmen bereits 2022 in einem Brief an Kunden.
Mittlerweile hat sich die Lage um Sriracha und Co. allerdings deutlich verschärft: Online ist ein regelrechter Schwarzmarkt für scharfe Soßen entstanden - mit horrenden Preisen.
Haben andere Marken nun einen Vorteil?
Zu den größten Konkurrenten von "Huy Fong Foods "gehört das 1999 gegründete thailändische Soßenunternehmen "Flying Goose" (dt. fliegende Gans), das von den katastrophal schlechten Chili-Ernten durch schlechte Wetterbedingungen in Mexiko allerdings nicht betroffen war.
Sriracha-Knappheit auch in Deutschland?
Auf der US-Seite von Amazon kostet eine Flasche Sriracha mittlerweile knapp 120 US-Dollar (rund 110 Euro). Billiger kommt man nur auf Ebay: Hier verlangen Verkäufer von 15er Packungen 955,55 US-Dollar (876,30 Euro) - umgerechnet knapp 59 Euro pro Flasche.
Leidtragende der Preisexplosion sind vor allem Restaurants deren Gäste ihr Essen nun ohne Schärfe genießen müssen - allerdings nur in Amerika.
In Deutschland scheint keine derartige Entwicklung bevorzustehen. Denn Europa bezieht die beliebte scharfe Soße von anderen Anbietern, die nicht auf mexikanische Chilis angewiesen sind.
Hierzulande findet man vor allem Sriracha der Marke "Flying Goose" in den Supermarkt-Regalen, da das Original aus den USA das Konservierungsmittel Natriumhydrogensulfit (E222) verwendet, das in Europa und Großbritannien verboten ist. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Thailand, von wo es auch seine Chilischoten bezieht.
Groß machte aber erst der Gründer von "Huy Fong Foods" die eigentlich aus Thailand stammende Chili-Soße: David Tran (78) kam 1979 als Flüchtling aus Vietnam nach Kalifornien und begann ein Jahr später aus seinem Van heraus Sriracha zu verkaufen. Mittlerweile ist er Milliardär.
Titelfoto: Bildmontage: FREDERIC J. BROWN / AFP