Kampf um den Weltraum: Power-Rakete von Bezos scheitert bei Landung!

Von Christina Horsten, Annett Stein und Wolfgang Jung

Cape Canaveral (Florida, USA) - Der erste Testflug der neuen, leistungsstarken Rakete "New Glenn" des Weltraumunternehmens Blue Origin endete nicht wie erhofft.

Vor dem Start: Eine Blue Origin New Glenn Rakete auf dem Launch Complex-36 der Cape Canaveral Space Force Station in Florida. (Archivfoto)
Vor dem Start: Eine Blue Origin New Glenn Rakete auf dem Launch Complex-36 der Cape Canaveral Space Force Station in Florida. (Archivfoto)  © Jennifer Briggs/ZUMA Press Wire/dpa

Zwar erreichte die Rakete wie geplant die Erdumlaufbahn, aber eine Landung auf einer Plattform im Atlantik blieb aus. "Wir versuchen die Landung im Frühling wieder", schrieb Blue-Origin-Geschäftsführer Dave Limp auf der Plattform X.

Bei der Schwerlastrakete "New Glenn" handelt es sich um eine zweistufige Rakete. Diese Stufen sind übereinander montiert und werden nacheinander gezündet. Die erste, also untere Stufe von "New Glenn" soll irgendwann, so der Plan, nach ihrem Einsatz aufrecht landen und wiederverwendet werden können.

Diese angestrebte Landung des auch Booster genannten Teils auf einer Plattform im Atlantik passierte bei dem Test in der Nacht auf den heutigen Donnerstag (Ortszeit) nicht. "Wir haben den Booster beim Abstieg verloren", teilte das Weltraumunternehmen von Milliardär Jeff Bezos (61) mit.

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Die Landung gleich beim ersten Testflug sei ein "sehr ehrgeiziges Ziel" gewesen, wird Geschäftsführer Limp zitiert.

Kommunikation von "Blue Ring" testen

Milliardär Jeff Bezos (61) will mit Blue Origin auch SpaceX Konkurrenz machen.
Milliardär Jeff Bezos (61) will mit Blue Origin auch SpaceX Konkurrenz machen.  © Evan Agostini/Invision/dpa

Die zweite, obere Stufe flog wie vorgesehen. Blue Origin erklärte, dass auch die Ladung den angestrebten Ziel-Orbit erreicht habe und Daten empfange. Dabei handelt es sich um einen Prototyp des Raumfahrzeugs "Blue Ring". Dieses soll später Satelliten ins All bringen.

Die ersten Teststarts von Raketen sind äußerst kompliziert. Als das "Starship" des Rivalen SpaceX vor knapp zwei Jahren erstmals abhob, brach das System wenige Minuten nach dem Start auseinander. Auch der zweite Start endete in einer Explosion.

Blue Origin arbeitete bereits seit mehr als einem Jahrzehnt an der Entwicklung der teilweise wiederverwendbaren Rakete, auch der Start wurde mehrfach verschoben.

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Anfang der Woche wurde er sogar kurz vorher abgebrochen, weil sich Eis an einem Triebwerk gebildet hatte.

Konkurrenz für SpaceX

In Zukunft will Blue Origin dem Unternehmen SpaceX Konkurrenz machen, das aktuell die kommerzielle Raumfahrt dominiert. Die Raumfahrtfirma von Tech-Milliardär Elon Musk (53) fliegt vor allem mit seiner "Falcon Heavy"-Rakete schon seit Jahren für die US-Raumfahrtbehörde Nasa und andere Auftraggeber. Die "Falcon Heavy" kann etwa 64 Tonnen Material transportieren.

SpaceX entwickelt derzeit auch das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte, das "Starship". Dessen siebter Testflug könnte im Verlauf der Woche starten. Blue Origin bietet bislang vor allem kurze All-Ausflüge für Weltraum-Touristen mit der Rakete "New Shepard" an. Bei deren erstem Flug war 2021 auch Bezos selbst an Bord.

Erstmeldung vom 16. Januar 2024, um 8.37 Uhr; letzte Aktualisierung um 11.29 Uhr.

Titelfoto: Fotomontage: Jennifer Briggs/ZUMA Press Wire/dpa //Evan Agostini/Invision/dpa

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