Justiz-Novum! Ihr Sohn tötete vier Teenager: Eltern von Amokläufer für schuldig befunden

Pontiac (USA) - Zum ersten Mal der US-Geschichte wurden in dieser Woche die Eltern wegen der Amok-Tat ihres Sohnes für schuldig befunden! James Crumbley (47), dessen Sohn vor zweieinhalb Jahren vier Jugendliche hingerichtet hatte, wurde im US-Bundesstaat Michigan gemeinsam mit seiner Frau wegen Totschlags verurteilt.

James Crumbley (47, r.) und seine Frau Jennifer (l.) während des Prozesses vor Gericht.
James Crumbley (47, r.) und seine Frau Jennifer (l.) während des Prozesses vor Gericht.  © IMAGO/USA TODAY Network

Ethan Crumbley tötete im November 2021 vier Schüler (Alter 14 bis 17) der Oxford High School. Sieben weitere Menschen wurden bei dem Massaker verletzt. Der junge Täter sitzt mit einer lebenslangen Haftstrafe ohne Chance Bewährung hinter Gittern.

Doch nun werden auch seine Eltern zur Rechenschaft gezogen!

Wie die BBC berichtet, hieß es am Donnerstag (Ortszeit) am Oakland County Circuit Court, dass sein Vater die psychischen Bedürfnisse seines damals 15-jährigen Sohnes missachtet habe.

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Besonders dramatisch: Der 47-Jährige kaufte seinem Sohn sogar die Pistole, die er später für seine Bluttat einsetzte! Nun wurden er und Jennifer Crumbley, die Mutter des Amokläufers, wegen Totschlags verurteilt.

James Crumbley befand sich während der Verkündung vor Gericht, zeigte Berichten zufolge aber kaum Reaktionen auf das Urteil.

Vom Staatsanwalt vorgelegte Beweise während des Schlussplädoyers von Crumbley, dem Vater des Amokläufers Ethan Crumbley.
Vom Staatsanwalt vorgelegte Beweise während des Schlussplädoyers von Crumbley, dem Vater des Amokläufers Ethan Crumbley.  © IMAGO/ZUMA Wire

Amoklauf von Ethan Crumbley laut Staatsanwältin "vermeidbar und vorhersehbar"

Karen McDonald, Staatsanwältin von Oakland County, umarmt Steve St. Juliana, den Vater eines Opfers des jugendlichen Todesschützen an der Oxford High School, nach dem Schuldspruch gegen James Crumbley.
Karen McDonald, Staatsanwältin von Oakland County, umarmt Steve St. Juliana, den Vater eines Opfers des jugendlichen Todesschützen an der Oxford High School, nach dem Schuldspruch gegen James Crumbley.  © dpa/Detroit News Pool via AP/Robin Buckson

Steve St. Juliana, der Vater einer ermordeten 14-Jährigen, sagte am Donnerstagabend (Ortszeit), die Strafverfolgung der Crumbleys sei "nur der Anfang" im Umgang mit dem Dauerthema Waffengewalt in den USA. Der Trauernde führte aus: "Unsere Kinder sterben täglich durch Massenmorde und wir tun sehr wenig dagegen."

Die zuständige Staatsanwältin Karen McDonald sagte am Abend auf einer Pressekonferenz mit den Eltern der Opfer, dass das Urteil "ihre Kinder nicht zurückbringt, aber es markiert einen Moment der Verantwortlichkeitsübernahme".

Sie führte aus: "Die Eltern hätten diese Tragödie mit der geringsten Anstrengung verhindern können." Schon zuvor hatte sie den Amoklauf von Ethan Crumbley als "vermeidbar und vorhersehbar" bezeichnet.

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Das genaue Strafmaß für James und Jennifer Crumbley soll im April festgelegt werden. Wegen des Totschlag-Urteils droht den beiden eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.

Titelfoto: IMAGO/USA TODAY Network

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