Junge Männer missbraucht! Schwere Vorwürfe gegen Ex-Chef von "Abercombie & Fitch"
Ohio (USA) - Schwere Anschuldigungen gegen den ehemaligen CEO der US-Modemarke "Abercombie & Fitch": Mike Jeffries (79) soll zahlreiche männliche Models ausgebeutet und missbraucht haben.
Eine BBC-Recherche hat die mutmaßlichen Machenschaften des früheren "A&F"-Geschäftsführers ans Licht gebracht.
Demnach sollen Jeffries und sein Partner Matthew Smith (60) in den 1990er und 2000er Jahren Männer auf der ganzen Welt für Sex-Partys angeworben und ihnen eine Model-Karriere bei "Abercombie & Fitch" in Aussicht gestellt haben.
Insgesamt zwölf Männer erzählten dem Sender, sie seien von dem heute 79-Jährigen ausgebeutet oder sexuell missbraucht worden.
Demnach sollen Jeffries und Smith die jungen Nachwuchs-Models über einen Mittelsmann kontaktiert und zu den Sex-Events, unter anderem in London, Paris, Marrakesch, aber auch in den USA, gelotst haben, wo sie zum Teil mit Drogen gefügig gemacht und zu sexuellen Handlungen gezwungen worden seien.
Das Paar habe seine Opfer angewiesen, Sex mit ihnen oder miteinander zu haben, sie zum Oralverkehr gezwungen oder andere sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen, während "A&F"-Mitarbeiter die ganze Orgie überwacht und den Männern im Anschluss einen Umschlag mit Geld in die Hand gedrückt haben sollen.
Zudem hätten die Anwesenden eine Verschwiegenheits-Erklärung unterschreiben müssen. Dass es bei den Events um Sex ging, sei im Vorfeld jedoch nicht kommuniziert worden und vielen Betroffenen überhaupt nicht klar gewesen, heißt es.
Wird Mike Jeffries wegen Sexhandels angeklagt?
Mike Jeffries galt bereits während seiner Dienstzeit bei "Abercombie & Fitch" als höchst umstritten. So wurden ihm unter anderem Rassismus und Diskriminierung von Mitarbeitern vorgeworfen. Er trat 2014 zurück.
Anders als die beiden Beschuldigten, hat sich das Mode-Unternehmen inzwischen zu den schweren Vorwürfen gegen seinen Ex-CEO geäußert: Man sei "entsetzt und angewidert" von den angeblichen Machenschaften Jeffries', erklärte der Konzern und zeigte sich auch bei Instagram solidarisch mit den Betroffenen.
"Unsere Gedanken sind bei denen, die mutig ihre Stimme erhoben haben", heißt es in einem Statement - und weiter: "Wir tolerieren keine Form von Missbrauch, Belästigung oder Diskriminierung."
Titelfoto: BERTRAND GUAY / AFP