Kurz vor der Giftspritze: Hinrichtung in letzter Minute gestoppt!
Houston - Mit Giftspritze hätte Robert Roberson (57) in einem US-Gefängnis hingerichtet werden sollen. Doch kurz vorher wird die Vollstreckung des Todesurteils ausgesetzt - vorerst.
Im allerletzten Moment hat der Oberste Gerichtshof im US-Bundesstaat Texas die umstrittene Hinrichtung eines Mannes vorerst gestoppt.
Der heute 57-jährige Robert Roberson soll 2002 seine damals zwei Jahre alte Tochter zu Tode geschüttelt haben und sitzt seither im Gefängnis.
2018 wurde bei dem Verurteilten laut US-Medien Autismus diagnostiziert. Seinem Anwaltsteam zufolge wirkt sich dies darauf aus, wie er Emotionen ausdrückt. Roberson beteuert laut den Berichten seine Unschuld.
Bisher wurde in den USA den Berichten zufolge noch nie ein Mensch im Zusammenhang mit dem sogenannten Shaken Baby Syndrome hingerichtet.
Robert Roberson vorerst verschont
Ursprünglich vorgesehen gewesen war die Hinrichtung per Giftspritze für Donnerstagabend (Ortszeit).
Doch nun sei am kommenden Montag die Anhörung geplant, berichteten US-Medien. Seine Zukunft sei jedoch weiterhin ungewiss, denn ein neuer Hinrichtungstermin kann nach der Anhörung angesetzt werden.
Der Fall hatte wegen Zweifel an der Beweislage für Aufsehen gesorgt in der USA. Eine ursprüngliche Obduktion hatte Medienberichten zufolge ergeben, dass das Kleinkind an Verletzungen durch Misshandlung gestorben sei. Roberson und seine Anwälte argumentieren aber, das Mädchen sei an Komplikationen einer Lungenentzündung gestorben.
Roberson war laut Berichten des Senders CNN bereits in der Anstalt in Huntsville eingetroffen, wo die Hinrichtung hätte stattfinden sollen. Schließlich aber habe das Oberste Gericht des Bundesstaates den Aufschub gewährt.
Titelfoto: Paul Buck/epa/dpa, Sceenshot X/Innocence Projekt