Cape Cod/USA - Forscher haben vor der Ostküste der USA die größte Hai-Dichte der Welt nachgewiesen. Das Problem dabei: es handelt sich um eine beliebte Region für Strandurlauber. Wie gefährlich ist der Meeresräuber?

Urlauber im beliebten US-Badeort Cape Cod in der Nähe der Großstadt Bosten bekommen ungebetenen Besuch. Denn immer mehr Weiße Haie machen sich an der Ostküste der Vereinigten Staaten breit. Aber müssen Touristen überhaupt Angst vor dem Meeresräuber haben?

National Geographic berichtete über ein Projekt der Non-Profit-Organisation Atlantic White Shark Conservancy (AWSC) das zum Ziel hatte, Population, Jagdverhalten und Gefährlichkeit der Tiere zu erforschen. Das sei den Beteiligten mithilfe einer innovativen Kombination aus Geräuschverfolgung, Fotoidentifikation und statistischen Modellen gelungen.

Laut Bericht registrierten die Forscher in den Jahren 2015 bis 2018 bis zu 900 Weiße Haie vor Cape Cod – einen knapp 900 Kilometer langen, unter Naturschutz stehenden Küstenstreifen. Das mache die Urlaubsregion zum Gebiet mit der potenziell höchsten Hai-Dichte der Welt.

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Zum Vergleich: Vor der Zentralküste Kaliforniens werden schätzungsweise "nur" 300 Tiere vermutet, im bekannten Hai-Gebiet vor der Küste von Dyer Island in Südafrika sollen es 800 bis 1000 Tiere sein.

Kegelrobben sind der Grund, warum sich die Weißen Haie so gern an der US-Ostküste aufhalten. Auf etwa 50.000 Robben werde der Bestand laut Bericht geschätzt. Um an ihre liebste Beute zu gelangen, verfolgen die Haie eine ungewöhnliche Jagdstrategie.

Normalerweise würden die Meeresräuber ihrer Beute zuerst heimlich nachstellen, um danach einen Luftsprung zu machen und sie dann einfach mit sich zu reißen.

Vor Cape Cod hingegen seien die Weißen Haie im seichten Wasser nahe der Küste auf Jagd, patrouillieren entlang der Sandbänke, warten, bis sich hungrige Kegelrobben auf Futtersuche begeben und schlagen dann zu.

Hai-Attacken kämen statistisch gesehen äußerst selten vor. Das Risiko, angegriffen zu werden, ist also gering. Für Schwimmer stelle Ertrinken die weitaus größere Gefahr dar. Dennoch wurden vor Cape Cod seit dem Jahr 2012 fünf Menschen von Weißen Haien gebissen, einer der Vorfälle im Jahr 2018 endete tödlich.

Wer sichergehen will, an der Ostküste der USA in einer haifreien Zone zu baden, der kann die App "Sharktivity" nutzen. Dort werden mit Sensoren markierte Tiere registriert und an die Bevölkerung gemeldet, sollten sie dem Strand zu nahe kommen.

Im Jahr 2022 habe es 193.475 dieser Meldungen gegeben. Aufgrund von möglichen Messfehlern sei diese Zahl aber nicht absolut exakt.