Für einen Platz am Tisch verkauft er seine Seele: Poker-Spieler erfindet Krebs-Diagnose!
Las Vegas (USA) - Ekelhafte Masche! Um an der World Series of Poker in Las Vegas teilnehmen zu können, täuschte Rob Mercer (37) eine schlimme Krankheit vor und brachte mitfühlende Menschen um ihr Geld. Wirklich reumütig zeigt sich der Zocker bislang aber trotzdem nicht.
Im Juni startete der US-Amerikaner aus Vallejo im Bundesstaat Kalifornien eine Spendenkampagne auf der Plattform "GoFundMe".
Dabei erzählte er die tragische Geschichte seiner angeblich schwerwiegenden Krebserkrankung im Endstadium. Er wolle sich aber unbedingt noch einen Traum erfüllen und an dem renommierten WSOP-Event teilnehmen, wofür er die Startgebühr von umgerechnet rund 9300 Euro benötige.
Das Drücken auf die Tränendrüse ging voll auf, denn Mercer soll von willigen Wohltätern mindestens 28.000 Euro erhalten haben, wie das Las Vegas Review-Journal berichtet. Damit konnte er im Juli in die "Stadt der Sünde" reisen.
In der Szene kamen allerdings schnell Zweifel an der herzerwärmenden Story auf. Vor Ort soll sich der 37-Jährige bei Nachfragen in Widersprüche verstrickt haben, außerdem hätten Poker-Kollegen den Spieler auch unabhängig vom spendierten Turnier in Casinos angetroffen.
Im Interview mit der lokalen Tageszeitung gestand Mercer nun seinen Schwindel: "Ich habe gelogen. Ich habe keinen Darmkrebs. Ich habe das benutzt, um meine Situation zu verschleiern. Was ich getan habe, war falsch. Ich hätte den Leuten nicht sagen sollen, dass ich Darmkrebs habe."
Rob Mercer möchte die erschwindelten Spenden behalten
Als Grund für das schamlose Ammenmärchen gab der Zocker an, dass er zwar bezüglich der Diagnose Darmkrebs gelogen habe, aber nur, weil es ihm zu peinlich sei, dass er tatsächlich Brustkrebs haben könnte. Dieser sei bei ihm bislang jedoch noch nicht festgestellt worden.
Daher erklärte dem Blatt auch, dass er trotz der scheinbaren Einsicht nicht vorhabe, das Geld zurückzugeben. Er habe die finanziellen Zuwendungen ja erhalten, weil er krank sei, was zumindest der Fall sein könnte.
"Sie stellen mich als eine Art Monster dar, als einen rachsüchtigen Bösewicht, der das Monate im Voraus geplant habe", sagte Mercer. "Das ist einfach verrückt. Aber ich verstehe es. Ich habe es jetzt kapiert."
Zu den Spendern gehörte auch Poker-Kollege Cody Daniels, der wirklich an einer chronischen Krankheit leidet.
Er schrieb nach Bekanntwerden der Masche auf X, vormals Twitter: "Nun, ich habe eine 2500-Dollar-Lektion gelernt. Traurigerweise wurde meine Freundlichkeit wieder einmal ausgenutzt. Das ist alles, was ich sagen kann. Hoffentlich bekommen die Leute von GoFundMe Ihr Geld zurück. Einfach nur traurig."
Laut dem Bericht des Review-Journals erhielten die Geldgeber inzwischen eine Nachricht über mögliche Rückerstattungen von der Spenden-Plattform.
Titelfoto: GREG DOHERTY / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP