Festgefroren: Frachtschiff im Eis gefangen
Buffalo (New York/USA) - Festgefroren: Tagelang kam der Getreide-Frachter M/V Manitoulin nicht vom Fleck. Das Schiff steckte im zugefrorenen Eriesee fest.
Gefangen in der Eishölle.
Am Mittwoch geriet die 17-köpfige Besatzung der Manitoulin in große Schwierigkeiten. Der knapp 200 Meter lange Getreidefrachter war von Buffalo nach Sarnia (Kanada) unterwegs, doch weit kam er nicht. Kurz nach der Hafenausfahrt blieb das Schiff im Eis stecken, teilte die US-Küstenwache mit.
Zuvor brachten eisige Arktis-Winde kühle Luft in das Gebiet der Großen Seen. War der Eriesee am Montag noch zu 38 Prozent mit Eis bedeckt, waren es am Freitag bereits 85 Prozent, schreibt das Portal mlive. Die Crew wurde vom plötzlichen Wetterumschwung offenbar überrascht.
Was folgte, war eine aufwändige Operation der US-amerikanischen und kanadischen Küstenwache. Insgesamt drei Eisbrecher machten sich auf den Weg zum eingefrorenen Schiff. Der erste kam am Donnerstag an.
Derweil tobten eisige Winde über dem Einsatzgebiet - mit Windgeschwindigkeiten von 25 bis 32 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 61 Kilometern pro Stunde.
M/V Manitoulin nach vier Tagen im Eis wieder frei
"Glücklicherweise ist die Besatzung der Manitoulin in Sicherheit, gut versorgt und hat genügend Treibstoff, um ihre Position zu halten", teilte die US-Küstenwache am Freitag mit. Der Proviant würde für fünf Tage reichen, bei Bedarf könne man Vorkehrungen treffen, hieß es.
Am Samstag gelang es dann, das festgefrorene Schiff freizubekommen. Inzwischen ist die Manitoulin im Hafen von Buffalo eingetroffen.
Normalerweise können Frachtschiffe die Großen Seen zwischen den USA und Kanada ganzjährig befahren. Doch es kommt vor, dass die Eisoberfläche nach Extremwetter-Ereignissen zu dick ist, um durchbrochen zu werden. Seit 2022 koordinieren die beiden Staaten ihre Eisbrecherflotten im Rahmen einer "Operation Coal Shovel".
Titelfoto: Montage: Facebook/U.S. Coast Guard Great Lakes,